Dieses Doppelheft enthält in der Hauptsache ein Verzeichnis der
im unteren Belvedere (links vom Eingang) ausgestellten Neuerwerbungen
aus der Zeit vom Sommer 1918 bis zum Frühjahr 1921 und, in dieses
alphabetisch eingereiht und durch * gekennzeichnet ein Verzeichnis jener
Kunstwerke, welche aus den übrigen Beständen der Galerie, teils in
geschlossener Gruppierung (rechts vom Eingang), teils vereinzelt im Be
reich der Neuerwerbungen zur Erzielung einer annähernd geschlossenen
Wirkung gleichzeitig zur Ausstellung gelangen. Da der Staatsgalerie nur
die wenigen Bäume im unteren Belvedere zur Verfügung stehen, mußte
die Auswahl aus den Beständen der Sammlung, die zu sehen von der
Öffentlichkeit begreiflicherweise immer dringender verlangt wird, auf
einige Beispiele eingeengt werden, wenn die nicht minder dringliche
Aufgabe, von der schrittweisen Ausgestaltung der Sammlung durch Aus
stellung ihrer Neuerwerbungen Zeugnis zu geben, erfüllt werden sollte;
die Kaumknappheit gebot, selbst manche Neuerwerbung für eine bessere
Gelegenheit der Einreihung zurückzuhalten.
Durch zahlreiche Widmungen, als deren kostbarste die des Herrn
Camillo Castiglioni (Nummern 2, 105, 107 bis 109, 111 bis 116) hervor
zuheben ist, bekundete die Öffentlichkeit in dieser unsteten Zeit eine
besonders rege Teilnahme an dem Werden der Sammlung; dem Öster
reichischen Staatsgalerieverein, der seine fördernde Tätigkeit als Verein
der Museumsfreunde noch zu verstärken strebt, verdankt die Galerie
neuerdings eine Keihe erlesener Werke der heimischen Kunst aus älterer
und neuerer Zeit (Nummern 21, 80,141, 142; Nummer 162, eine frühere
Erwerbung des Vereines wurde aufgenommen, weil das Kunstwerk erst
im vorigen Jahre auf Grund einer älteren Photographie seine einwand
freie Gestalt, von späterer Verfälschung befreit, wieder erhielt); in stetem
Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamte wurden mehrere wertvolle
Erwerbungen ermöglicht, Leihgaben, welche (mit Ausnahme der Nummern
50, 52—54, 83) den Neuerwerbungen gleichzuhalten sind, bewerkstelligt.
Das Verzeichnis wurde von mir und meinem Mitarbeiter Dr. Bruno
Grimschitz, dem ich für die eifrige Hilfe bei der Sammeltätigkeit be
sonders danke, verfaßt. Die beigegebenen Abbildungen umfassen nur
Neuerwerbungen.
F. M. Haberditzl.