Full text: Neuerwerbungen 1947 - 1951

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D IE österreichische Galerie nimmt mit der gegenwärtigen Aus 
stellung die erste Gelegenheit wahr, das nach den schweren 
Bombenschäden von 1944 und 1945 zum größten Teile wieder instand 
gesetzte Untere Belvedere für eigene museale Zwecke in Verwendung 
zu nehmen. Sie knüpft damit nach mehrjähriger Unterbrechung an 
die große Tradition an, die diesem Museumsgebäude seit Errichtung 
der österreichischen Galerie innewohnt. 
Neben der durch die Zeitverhältnisse bedingten, unerläßlichen 
inneren Wiederaufbauarbeit hat die österreichische Galerie alle 
seit 1946 veranstalteten großen österreichischen Ausstellungen be 
schickt, mitveranstaltet oder selbst, wenngleich an fremdem Orte, 
durchgeführt. Hiebei wurde sie insbesondere von der Burghaupt 
mannschaft durch die sehr dankenswerte Überlassung der ehe- 
i maligen Kaiserappartements der Wiener Hofburg unterstützt, die 
jahrelang eine österreichische Kunstausstellung vom Mittelalter bis 
in die ersten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts und eine solche der 
europäischen Malerei des 19. Jahrhunderts beherbergten. 
Die Ausstellung „Neuerwerbungen der österreichischen Galerie von 
1947 bis 1951“ kann als Rechenschaftsbericht über einen sehr wich 
tigen Zweig musealer Tätigkeit seit der Übernahme der Direktion 
des Institutes durch den Gefertigten gelten. Sie umfaßt, seinem 
Aufträge entsprechend, Werke der Malerei und Plastik vom öster 
reichischen Mittelalter bis zur Gegenwart, aber auch solche der 
europäischen Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Auffüllung 
von Lücken und die Hebung der Qualität des musealen Bestandes 
ist ihr tiefster Sinn. Wenn sie sich auch mit den Problemen der 
Gegenwartskunst auseinandersetzt, so erfüllt sie nur eine ihrer 
natürlichen Aufgaben, nämlich die, historischer Spiegel jenes raschen 
geistesgeschichtlichen Wandels zu sein, der unsere jüngste Ver 
gangenheit und Gegenwart kennzeichnet. Ausgestellt ist eine Auswahl 
aus der Gesamtheit der in den letzten vier Jahren erworbenen 
Kunstwerke. 
Für wertvollste Hilfe und Unterstützung bei der Durchführung 
vielfältiger Aufgaben gebührt besonderer Dank dem Bundesmini 
sterium für Unterricht, in Sonderheit Herrn Bundesminister für
	        
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