IV
Das Gebäude, in welchem die k. k. Gemälde
galerie gegenwärtig aufgestellt ist, liess der berühmte
österreichische Heerführer Prinz Eugen von Sa
voyen im Jahre 1724 im italienischen Baustyle des
vorigen Jahrhunderts erbauen, wie die beigefüg
ten Ansichten
Der Baumeister dieses
zeigen.
Prachtbaues war der Hofarchitekt Johann Lucas
von Hildebrand, von dem noch andere Paläste in
Wien herrühren; die innere Verzierung wurde angeord
net durch Claudius le Fort du Plessy, Oberst-
Schiffamtslieutenant. Den Entwurf für den Garten und
die Fontainen machte der churfürstlich bairische Gar
teninspector Girard, die Ausführung desselben über
nahm der Garteninspector des Prinzen Eugen von Sa
voyen, Anton Zinne r.
Das Gebäude selbst mit seinen blumenreichen Gar
tenanlagen ist eine der vorzüglichsten architektonischen
Zierden der Residenzstadt Wien. Bemerkt sei ferner,
dass man vom zweiten Stockwerke aus eine sehr schöne
Aussicht auf die Stadt und deren Umgebungen geniesst;
einerseits vom Schneeberge, an der Grenze Steiermarks,
über den Wiener-Wald bis zum Kahlen- und Leopolds
berge, und andererseits über das Marchfeld von den
kleinen Karpathen, in Ungarn, bis Pressburg und dem
Laitha-Gebirge.
Das Schloss des Prinzen Eugen ging unter der
Regierung der Kaiserin Mar i a Theresia in den Be
sitz des kaiserlichen Hofes über, und wurde unter der
Regierung Kaiser J o s e p h des II. zur Aufstellung der