1808 war er in Wien tätig, 1808 und 1809 unternahm er eine Reise nach Italien, die ihn bis Rom führte.
1813 trat er mit dem »Abschied des Landwehrmannes« das erstemal vor die Wiener Öffentlichkeit; in
demselben Jahre wurde er Mitglied der Wiener Akademie, zwei Jahre später zum Mitglied der kur-
fürstlichen Akademie in Hanau ernannt. 1823 erfolgte seine Ernennung zum Professor der Akademie,
1828 zum Galeriedirektor und Schloßhauptmann im Belvedere.
193. DER ABSCHIED DES LANDWEHRMANNES. Im düsteren Braun und Mattgrün
der Stube — durch das leuchtende Goldgelb, Grauweiß, Zinnober und Hellgrün der Bekleidung
farbig hervorgehoben — die Gattin des abschiednehmenden Landwehrmannes mit dem Kinde
auf dem Arm und dem Töchterchen an ihrer Seite zwischen den in stumpfem Blaugrün,
Braun, Gelb und Grau gehaltenen Figuren der weinenden Braut neben dem betenden greisen
Vater im Lehnstuhl, den beiden Kriegern und dem Knaben mit dem Hund vor dem Ausblick
in die abendliche Landschaft.
Leinwand. Höhe 2:81 m, Breite 3:51 m. Bezeichnet auf dem Gürtel des Großvaters: Gemahlt von
P. Krafft Wien 1813. Gestochen von Blasius Höfel, Carl Heinrich Rahl und Josef Kovatsch. Erworben auf
der Akademieausstellung 1816 für die Kaiserliche Gemäldegalerie. (Abb. S. 92.)
194. DIE RÜCKKEHR DES LANDWEHRMANNES. Im sonnigen Licht vor der hellen
Mauer des Gehöftes die Gruppe des Heimgekehrten mit seiner Familie — das Braungrau des
Uniformmantels hellfarbig umschlossen von dem Weiß, Gelb, Grün, Zinnober, Blaugrau und
Blau der Kleidung der Gattin mit den Kindern und dem Vater. Vor der Dorflandschaft mit
den einziehenden Soldaten unter dem blauen leichtbewölkten Himmel der heimgekehrte
Infanterist mit seiner Braut in Umarmung.
Leinwand. Höhe 2:80 m, Breite 3:60 m. Bezeichnet links unten: PKrafft. Wien. 1820. Gestochen von Josef
Kovatsch. Erworben auf der Akademieausstellung 1820 für die Kaiserliche Gemäldegalerie. (Abb. S. 93.)
195. DIE SCHLACHT BEI ASPERN (22. Mai 1809). Erzherzog Karl, Generalissimus der
österreichischen Truppen, an der Spitze seines Stabes, trifft Anordnungen zum Sturm auf die
französische Stellung bei Aspern und Eßlingen. Vor dem grauen Pulverdampf der feuernden
Batterien und den Rauchschwaden der brennenden Ortschaften als farbiges Zentrum in leuch-
tendem Weiß, Zinnoberrot, Goldgelb, Schwarz und Grün die Gruppe des Generalissimus mit
seinem Stabe. Über seinen Befehl verfolgt in der Ebene die Infanterie die fliehenden franz
zösischen Kürassiere, unterstützt von der österreichischen Artillerie am Rande der Anhöhe.
Vor dem lichten Goldbraun und Zinnoberrot in den Uniformen der feuernden Artilleristen
die Gruppe mit dem verwundeten Artillerieoffizier. Auf dem rötlichzockerfarbigen Boden mit
moosgrünen Rasenflecken verwundete, gefallene und gefangene französische Kürassiere. Dunkles
Ultramarinblau, Karminrot, Chromgelb, Braungrün und silbriges Grau in ihren Uniformen.
Auf der Fahne unter dem Gefallenen die Worte: L’EMPEREUR NAPOLEON.
Dargestellt sind: In der Gruppe rechts vom Generalissimus: Johann Fürst zu Liechtenstein,
Feldmarschall und Kommandant des Kavalleriereservekorps; Maximilian Freiherr von Wimpffen,
General der Kavallerie und Chef des Generalstabes des Erzherzogs; Johann Freiherr von
Hiller, Feldzeugmeister und Kommandant des 2. Armeekorps; Graf Heinrich Bellegarde, Feld-
marschall und Kommandant des 1. Armeekorps; Friedrich Prinz zu Hohenzollern-Hechingen,
Feldmarschalleutnant und Kommandant des 3. Armeekorps; Franz Fürst Orsini-Rosenberg,
Feldmarschalleutnant und Kommandant des 4. Armeekorps; Ferdinand Graf Wartensleben,
Generalmajor; Ferdinand Fürst Kinsky, Major in der böhmischen Legion »Erzherzog Karl«. —
In der Gruppe der Offiziere am rechten Bildrand: Philipp Graf Grünne, Feldmarschalleutnant;
Josef Freiherr von Stutterheim, Oberst im Generalquartiermeisterstabe; Josef. Graf Colloredo,
Generalmajor und Generaladjutant des Erzherzogs; Josef Freiherr von Stipsicz, General der
Kavallerie; Karl von Steininger, Oberst und Generaladjutant des Erzherzogs. — Die drei
Berittenen links vom Generalissimus: Emanuel Freiherr von Saint-Quentin, Oberstleutnant
und Kommandant des 1. Bataillons der Wiener Freiwilligen; Leonhard Freiherr von Rothkirch,
Oberstleutnant im Generalquartiermeisterstabe; Josef Ritter von Smola, Oberstleutnant im
Bombardierkorps. — In der Vordergrundsgruppe der verwundete Unterleutnant im 4. Feld:
artillerieregimente Johann Zadrazil.
XLV