Full text: Kollektiv-Ausstellung Egon Schiele

en 
=aunwaaNRENDENNANCORNNEDRNENNENENNAGHNUNNERUERBERADNNZENBEEFINSNDAREURDAUE 
Graphiker“. Irgend etwas der Wesenheit, der vielleicht rein 
menschlicher Veranlagung entsprungenen Eigenart veranlaßt . 
zu so knapper, das ganz Große in seiner rätselhaften Vielheit 
allerdings nicht erschöpfender Bedeutung. Das mag auch der 
Grund gewesen sein, daß man dem Schiele der „Mime van 
Osen“-Blätter den Vorwurf machte, er wäre ein Illuminator, 
der sich in der Technik des Füllens von gezeichnetem Gerüst 
mit Farbe nicht auf das raumkleine Papierblatt beschränkt, 
sie vielmehr auch auf umfangreiche Leinwanden überträgt. 
Auch ein Symptom der Ansichtssphäre, die Farbe zum 
differenzierten Kunstgewerbe rechnet. Ihr leuchtete es nicht 
ein, wie die Farbe durch das Leben und die Einheit des 
Graphischen gegeben war. Wie sie bald als schemenhafter 
Nebelfleck zwischen die Unversöhnlichkeit schwarzer Vertikalen 
sich einschob, in rötlicher Verheißung konzentrische Brauen- 
bogen umspielte, in blumigen Drei- und Vierecken zur 
Gewandfigur sich türmte, und umspielen, sich einschieben, 
türmen mußte, weil es der Gedanke, der aus dunkler Latenz 
dem Licht endgültiger Fassung zustrebt, so wollte und seinen 
Willen über die gezeichnete Linie der Farbe mitteilte, Bis 
ins Detail organisch gegliedert, ein Netz engverwebter 
Zellen, das nicht zerreißen darf, ohne daß das ganze in wunde 
Fetzen zerfällt, ist sie auf den Ölbildern von 1910. Fern von 
künstlerischer Einfalt, bannt sie doch die Furcht vor dem Über- 
wuchern der Architektonik in mönchische Untertänigkeit. 
Ein Riese braucht nicht umfänglichen Raum zur Entfaltung 
seines Riesentums. Im Studienblatt, das erstes Aufblitzen einer 
Idee fesselt, in der Zeichnung, die alle aufbauenden Gewalten 
und Widerstreite komprimiert enthält, spricht sich der Titanz 
nicht minder aus. Schiele, der sein Vermögen bis zum Tafel- 
bild in Kirchendimensionen steigerte, — vielleicht hatte er 
am unbeschriebenen weißen Japanblatt einen ersten Löser vom 
7. 
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.