Full text: Oesterreichischer Kunst-Verein in Wien: Vom 19. April bis Ende Juni 1873

  
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.Chwalla Adolf in Wien. Mittag an. der Traun. Oelbild. Verkäuflich, 
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riesigen Palastes, um den Kaiser als ihrem Gott ein Opfer darzubringen. 
Von dem trunkenen Jubel, der Nero’s Gesang begleitet, wiederhallt demganze 
Palast, und Beifall klatschend beugt sich der Präfect Rom’s, Tigellinus, vor 
dem kaiserlichen Sänger, Die übrigen Senatoren jedoch, darunter jener mit 
der Pergamentrolle, den Nero zu seinem Vorleser erniedriget hatte, blicken 
mit Scham und zornfunkelnden Augen auf das Bacchanal und lassen bereits 
eine drohende Verschwörung ahnen. Auch die trotzigen Germanischen 
Krieger auf den Stufen des Palastes wenden sich mit Abscheu von der 
wüsten Scene ab. 
Nero’s Lüste sind gesättigt. Um dem Feste ein prächtiges Ende zu 
geben, verwandelt er die weiten Strassen vor den Marmortreppen in einen 
Richtplatz für die christlichen Märtyrer, welchen er den Brand. Rom’s zur 
Last gelegt. Petrus wird an’s Kreuz geschlagen und Kriegsknechte sind 
eben. beschäftigt, es aufzurichten, so dass das Hauptides Apostelfürsten nach 
unten gekehrt ist. Die neuen Anhänger, welche mit, todesmuthiger Ver- 
ehrung bei ihm ausharren, tragen das Jüdische Gepräge, während Griechen 
sich um den Heidenapostel Paulus schaaren. Dieser hat voll Feuereifer 
seine Stimme gegen die Gräuel erhoben, die auf der Terrasse vorgehen, 
während ein Lietor bereits das Richtbeil gegen ihn hervorzieht und ein 
Scherge einen Geiselstrick gegen den Jünglivg‘ schwingt, welcher‘ Gerech- 
tigkeit und Schonung fordert. Links im Vordergrunde ist ein Bekenner des 
Christenthums, in Thierfelle gekleidet, an einen Pfahl gebunden; wo;er mit 
Pech bestrichen, sammt. anderen Leidensgenossen später als brennende 
Fackel zur Verherrlichung des Festes leuchten soll; die Gatıin hebt ihm 
das Kind zum letzten Kusse empor. Andere Christen verharren in dumplen 
Schmerz und in Trauer versunken. Einige Mädchen weisen erregt nach den 
Stufen aufwärts, wo eine der Ihrigen, um sich zu retten, zu den halbnackten 
Götzendienerinnen hineilen will, doch von plötzlicher Scham ergriffen inne- 
hält und sich zu verhüllen sucht. ; | 
Die Christen in ihrer geistigen Grösse, der sitlliche Ernst der im 
Vordergrunde des Gemäldes sich abwickelnden Vorgänge ist zur schwel- 
gerischen Selbstvergötterung des entarteten Heidenthums in ergreifenden 
Contrast gesetzt. Während das Heidenthum, welches uns der Meister mit 
seiner &anzen Formenpracht in üppigster Lebensfülle vor Augen führt, 
seine Orgien-feiert, gehört die Zukunft bereits dem werdenden Leben des 
jungen Christenthums, | 
Oelgemälde. 
Courbet Gustave in Paris. Das Atelier des Künstlers. Oelbild. 50,000 Fres. 
Grünwald A. in München. Auf Vorposten. Oelbild ent dl, 200006. 4W. 
Marc. Wilhelm in München. Im Sommer. 0 elbild ... .. 250 Thir. 
Bakalowicz L. in Paris. Lieblingspage. Oelbild. . . 4. fl. 1200 6. W. 
Lauer Josef.in Wieu. Alpentlumen., Oelbild, 40.0.4. fl 400 6. W. 
Marco Karl (+.) Parthie bei Arpeggi. Oelbild , .. . „9, 1200 6. W. 
Eversen A. in Amsterdam. Holländische Ansicht. Oelbild . fi. 375 ö. W. 
  
 
	        
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