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Akademie, trat. bei einem Zimmermaler in‘ die Lehre‘ und gab Unterricht im ‚Guitarre-
spielen, in welcher Kunst er sich auch bereits einige Fähigkeit angeeignet hatte;
er lehrte, um zu leben} während er) nöch) lernte, um Atwas| zu werden
Das war für einen feurigen, hochbegabten und energischen jungen Mann ein
unerträglicher Zustand, und schon im Jahre 1824, also in seinem 21. Lebensjahre;
entriss er sich diesen engen und beengenden Verhältnissen und wanderte zu Fuss
nach Prag, wo sein Oheim Stabsauditor war. Dort besuchte er die Akademie und
setzte seine Studien unter Director Bergler fort, der ein Rembrandtist war und
zu dessen Schülern auch Führich zählte. Damals schon erfüllte ihn jene Be-
wunderung für Van Dyck, die er bis an sein Lebensende bewahrte, und welche im
einzelnen Gemälden seiner Hand immer wieder zum Ausdruck kommt. Nachdem er
in solcher Weise ein Jahr hindurch erfolgreich thätig gewesen, reiste er nach London
zu dem ‚von ihm-hochverehrten Lay en, und wies „diesem „seine_Studien und
Skizzen vor, welche die volle Anerkennung des groSSCh Meisters &rfuhren. In London
malte er im Auftrage des, ‚Botschafters, Fürsten Eszterhäzy_ einige Bilder, welche
allgemeinen Beifall fanden. Von London begäb er sich näch Paris, besuchte das
Atelier Horace Vernet’s, und dieser sprach ihm, nachdem er Proben seines Talents
‘geschen, in den aufmunterndsten und schmeichelhaftesten Worten seine Befriedigung
aus "Tin Jahre 1826 kehrte‘ er nich Wien’ zurück "und’ malte‘ nun’ das Preisbild
»Dido« und “»Moses!' der dem Volke die eherne'Schlange "zeigt<, das von'der Kaiserin
Augusta angekauft wurde und der modernen Abtheilung von Gemälden’ im! Belvedere
einverleibt würde. Nun war er in der Lage, eine seit Langem gehegte "Schnsucht
Zu verwirklichen) und" er ging in‘Gesellschaft des ihn befreundeten ausgezeichneten
Architekten Ludwig Ernst nach Italien; der junge Maler, der ganz Auge‘ war,
konnte sich "Keinen besseren Cieerone wünschen‘; "Ernst könnte ihm führen, denn
er wüsste und’ Kannte Alles/ und‘ A'merling' fand sich” buld mit enthusiastischem
Eifer und hellsehendem Verständnisse in dieser so farben- und gestaltenreichen
Welt von‘ Kunstwerken aller Art zurecht.‘ Dieser 'ersten "italienischen Reise folgte
eine ganze Reihe von derartigen Studienfahrten, Amerling ist noch an’ zwanzig
Male längere Zeit in’ Italien’ gewesen, "das Land’ war‘ für ihn ein geistiger Gesunhd-
brunnen Im Jahre “1832 würde "er nach "Wien berufen, um' den Kaiser Franz zu
malen; und es entstand” ein Bilduiss, das "seiner lebensvollen' Charakteristik "und
seiner 'coloristischen. Vorzüge “wegen ' seinen Ruf“ als Porträtmaler "ersten Ranges
begründete, RO 9
Nun 'folete Bildniss auf Bildniss) Genrogemülde,” monumentale‘ Gemälde, ja
sogar Tandschaften; welch’ "letztere er jedoch niemals! ausstellte. A merlin'g‘ beob-
achtete: beider‘ Schaffung‘ seiner Bildnisse die Methode‘ der meisten grossen Meister,
indem er sie wenigstens zweimal, einmal für sich, "dan "erst fürıden Besteller
malte,‘ daher Könimt es; dass er sowohl‘ seiner vierten Gemalin; /die ihm mit’so_ hin-
gebender Aufopferung 'bis' zu seinem Lebensehde‘ zur Seite stand, ı wie! seinen“ an-
deren Erben einen‘ Bilderschatz zurücklassen Ana wie ver jetzt die Säle des
Vereines‘ schmückt:
Im Jahre 18386 besuchte er Mailand‘ und kehrte von‘ dort über; Berlin nach
Wien zurück. "Ein Jahr später finden wir ihn wieder! in Rom, /Wo/ er; ‚Wie,in Berlin
mit Schadow und Ben demann, mit Thorwaldsen befreundet wird: „Nun: ist er
der gesuchteste Bildnissmaler Wiens; er wird ein gewiegter Kunstsammler und kauft
im! Jahre 1846 das Mollard’sche Schloss nächst der Gumpendorfer- Linie) das er/zu