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! WILHELM
1 TRÜBNER 1
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JÄNNER 1909
GALERIE MIETHKE
g WIEN I. DOROTHEERGASSE 11
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a eine Anzahl meiner Bilder in der “Galerie Miethke" g
zur Ausstellung gelangt und ich gebeten wurde, dem Kata' g
log einige ergänzende Worte beizufügen, glaube ich, diesem g
Wunsche nicht besser entsprechen zu können, als wenn g
g ich hier der österreichischen Künstler gedenke, die während meiner g
g Studien^ und Wanderjahre eine entscheidende Wirkung auf meine g
g künstlerische Entwicklung ausgeübt haben. Sollte damit das Interesse g
g für meine Bilder in günstigem Sinne beeinflußt werden, so wäre das g
g nur ein neuer Beweis, wie viel Gutes mir stets von Neuem aus g
g diesen Beziehungen erwachsen ist. g
g Gleich zu Anfang meiner Studienzeit erhielt ich nämlich den g
o ersten wichtigen Kunstunterricht von dem unübertroffenen Meister g
o Canon während dessen Aufenthalt in Stuttgart (Oktober 1869 bis g
o Oktober 1870). Die Lehren, die ich damals erhielt, bestehen in g
o einem wahren Schatz von altüberlieferten Kunstkenntnissen, die heute g
o noch die festeste Grundlage meiner künstlerischen Tätigkeit bilden, g
g Kunstgeheimnisse nennt sie der Laie, obwohl sie aus offenen Wahr* g
o heiten bestehen; nur weil sie bei ihrer Verwirklichung große Schwie* g
g rigkeiten bereiten und deshalb meistens mit bequemer durchführbaren g
o Hilfsmitteln ersetzt werden, geraten die alten Traditionen leicht in g
o Vergessenheit oder verwandeln sich auf diesem natürlichen Wege g
o in sogenannte Geheimnisse. Aus diesem Grunde erscheint Vielen g
g die bessere Qualität als das Resultat unbekannter Rezepte, während g
g das ganze Geheimnis doch nur in der konsequenten Durchführung g
g eines erprobten Systems besteht. Tatsächlich bildeten die Lehren g
o Canons einen Extrakt des Wichtigsten vom Überlieferungswürdigen, g
g weshalb die Annahme, Canons Malweise stehe in farbentechnischem g
o Sinne in direkter Verbindung mit der der alten klassischen Meister, g
o alle Wahrscheinlichkeit für sich hat. o
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o Wohl war meine Lehrzeit mit dem Verlassen des Canonschen o
o Ateliers noch nicht abgeschlossen, denn ich setzte meine Studien o
o unter der Leitung Leibis in München fort. Dies geschah in Gemein' o
o schaft mit einem anderen Österreicher, dem damals in München o
o weilenden, hochbegabten und mit einem außergewöhnlich großen o
o Kunstverständnis ausgestatteten Maler Karl Schuch aus Wien. Diese o
o in jener Zeit gar nicht häufig vorkommende Eigenschaft konnte o
o mich beim täglichen Verkehr mit Schuch durch ihre dauernde Ein' o
o wirkung wohl in dem Vorsatz bestärken, an den einmal als richtig o
o erkannten Zielen festzuhalten. So unbedingt man einerseits durch o
o das Studium der alten Meister sowie durch die Lehren hervor.*
o ragender zeitgenössischer Maler auf den rechten Weg geführt werden
o mußte, so schwer fiel es andererseits in jener Zeit ausgeprägten
populären Kunstgeschmackes gegen den herrschenden Geschmack
und damit gegen die ganze gebildete Welt anzukämpfen. Findet
man in solchen schwierigen Zeiten ein kleines Publikum, auch wenn
es nur aus einem einzigen Gesinnungsgenossen besteht, so ist damit o
der absolut notwendige Halt geschaffen, von dem aus der wirksame o
Widerstand, ja selbst die allgemein bekannte Herausforderung: “das o
Jahrhundert in die Schranken zu fordern”, erfolgen kann. o
So ist mir während meiner künstlerischen Entwicklungszeit schon o
im frühen Alter die weitgehendste künstlerische Förderung von zwei g
auserwählten Vertretern der österreichischen Kunst zu teil geworden o
und es freut mich, noch in meinen älteren Tagen offen und dank' o
barst davon Zeugnis ablegen zu dürfen, woher mir zu einem großen o
Teil' die künstlerische Hilfe zukam, die mir als Maler ermöglichte, o
mich ohne Furcht in den Kampf ums Dasein zu stürzen.
WILHELM TRÜBNER §
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§ BILDER'VERZEICHNIS I
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AM STARNBERGER SEE 1907 VERKÄUFLICH o
SINGENDER MÖNCH 1873 □ » D§
WALDESRAND 1873 □ » □o
SCHLOSSGARTEN IN HEIDELBERG 1873.... □ » □ g
BUCHENWALD MIT GRAUER STAFFAGE 1876 □ « D8
SITZENDER FREILICHTAKT IM WALDE 1899 □ > □ o
GIGANTENSCHLACHT 1877 □ » D8
WEIBLICHES BILDNIS □ » D8
JUNGE MIT HALSKRAUSE 1871 □ » □ o
PARK HEMSBACH MIT BANK 1906 □ » D8
KLOSTER FRAUENINSEL IM CHIEMSEE 1891 □ » □ o
DAME IN WEISS 1903 □ » □ 8
WALD MIT FELSEN WILDE JAGD (ENTWURF ZU EINEM DE- CKENGEMÄLDE, IN DER VERKÜRZUNG □ » □ o o o o o
KOMPONIERT) 1877 □ » D8
BADENDE SUSANNA 1899 □ » □ o
SALOME □ » D8
KAMPF DERLAPITHEN U. CENTAUREN 1877 □ » □ 8
LIEBESPAAR MIT HUND 1873 □ » □ o
STRASSENBILD IN LONDON 1884 □ » □ §
DAME IN PELZ 1876 □ » □ 8
DAME MIT HUT UND PELZ 1876 □ □ 8
WALDTAL IM ODENWALD □ » □ o
BUCHENWALD LICHTENBERG □ »
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o 24 SCHLOSS HEMSBACH MIT SPRINGBRUNNEN o
g 1906 ........................... VERKÄUFLICH g
g 25 SIEGFRIEDSBRUNNEN 1902 ......... □ » Og
g 26 FRAUENKLOSTER CHIEMSEE AUF BLU- g
g MIGER WIESE 1891................ □ » Dg
g 27 SCHOTTENJUNGE 1891............... □ » Dg
g 28 KIND MIT MUFF 1891............... □ » Dg
g 29 REITERBILDNIS 1902 .............. □ » Dg
g 30 REITERIN 1901.................... □ » Dg
g31 HEIDELBERG I. 1889............... □ » Dg
o 32 HEIDELBERG II. 1889 ............. □ » Dg
o 33 BERNRIED 1876.................... □ » Dg
° 34 WEIBLICHES BILDNIS MIT PELZ... □ » □ o
g 36 HERBSTSTIMMUNG IM ODENWALD 1902 .. □ » □ §
g 37 SCHLOSS WOLFSBERG AM BODENSEE .... □ » □ o
o 38 CHRISTUS IM GRABE 1874 .......... □ » D°
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