ÖSTERREICHISCHE GALERIE / WIEN
XXIV. AUSSTELLUNG
IM OBEREN BELVEDERE
CARL SCHUCH
ALS ZEICHNER
ZEICHNUNGEN
VON WILHELM LEIBL UND
KARL HAGEMEISTER
★
PHOTOGRAPHISCHE BILDNISSE
SCHUCHS UND SEINER FAMILIE
VERLAG VON ANTON SCHROLL & CO. IN WIEN
Carl SCHUCH als Zeichner ist der Öffentlichkeit fast gar nicht
bekannt. Dreiunddreißig Jahre nach dem Tode des Künstlers zeigt
die Ausstellung mit allen erreichbaren Beispielen diese wesentliche
Seite seines Schaffens zum ersten Male. Mit Absicht erfolgt die Dar-
bietung in der Galerie des XIX. Jahrhunderts, in der ein Saal seinen
Werken der Malerei, seinen Stilleben, seinen Landschaften gehört.
Aus der räumlichen Nähe der Gemälde und Zeichnungen soll das
Bild seiner Kunst deutlicher werden als in vereinzelter Betrachtung.
Als Maler strebte Schuch nach seinen eigenen Worten vom Stilleben
über die Architektur zur Landschaft zu gelangen. Als Zeichner kam
er ohne Problematik von Anbeginn geraden Weges zur Landschaft.
Sämtliche Zeichnungen, die von seiner Hand bekannt sind, sind Skizzen-
buchblätter. Wären alle diese Skizzenbücher erhalten, so ergäben sie
die anschaulichste Schilderung seines ruhelosen Itinerars durch die
Landschaften halb Europas. Von der ersten Studienzeit an, auf Aus-
flügen und Reisen, nahm er in den Skizzenbüchern Notiz von der
Gegend, die ihn anregte, von der Landschaft, die er, wie er zu sagen
pflegte, inspizierte, mit der Genauigkeit eines Tagebuches auf den ein-
zelnen Blättern Ort und Tag vermerkend. Seit dem ersten Münchener
Aufenthalt, deutlich in den Purkersdorfer Blättern von 1872, verhalf
ihm die Zeichnung dazu, Grundwerte seines malerischen Schaffens
zu klären. Aus dem Realismus seiner Zeit hatte er seine Kunst hoch
empor gehoben durch die Erkenntnis von der Bedeutung des Tones:
„daß er den Dingen das Materielle nimmt und nur die ästhetische
Essenz der Erscheinung festhält,i. Aus Helldunkel gestaltet stehen
die Zeichnungen seiner reifen Zeit mitten im Plan, zwischen Be-
ginnen und Vollendung der einzelnen künstlerischen Schöpfung.
Den Zeichnungen von Carl Schuch sind in der Ausstellung einige
Zeichnungen von Wilhelm Leibi und von Karl Hagemeister ange-
reiht. Als Schuch nach München kam, wies ihm Leibi durch sein
Beispiel den steilen Weg zur Überwindung realistischer Effekte, die
damals billiger denn je im Kurs waren. Die kostbaren Tonwerte
in Leibis Zeichnungen kennzeichnen die vorbildliche Art. Mit Karl
Hagemeister verband Schuch die innigste Freundschaft. Hagemeister
begann als Schüler Friedrich Prellers des Älteren. Seine Art
zu zeichnen ist von Grund aus anders als die Schuchs. Hier klaffen
die Gegensätze. Hagemeister wollte vom Allgemeinen, von einem über-
kommenen Schema, zur realen Begründung der Darstellung gelangen,
Schuch aber strebte nach Vergeistigung der realen Anschauung.
Die Ausstellung verdankt ihr Material dem Entgegenkommen
der Direktion der Albertina, den Eigentümern des Nachlasses von
Carl Schuch, Herrn und Frau Locker, Herrn R. J. Boettner und
Grafen Hans Wilczek.
In der folgenden biographischen Notiz über Carl Schuch sind
die vielfachen Irrtümer der gedruckten Biographie richtiggestellt,
die Lücken nach den Quellen ergänzt worden.
Wien, im Mai 1936 FRANZ MARTIN HABERDITZL
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CARL SCHUCH
Carl Schuch wurde am 30. September 1846 in Wien geboren.
Sein Vater, Carl Schuch, war der bürgerliche Wirt und Besitzer
desGasthofes » Zum goldenen Pfau » in der Taborstraße No. 3 32
(heuteNo. 10, Gebäude der Produktenbörse), seineMutter The-
resia, geborene Gutmayer. Nach dem frühzeitigen Ableben
seiner Eltern, derVater starb 52jährig am 7.Januar 1851,über-
nahm dessen unverheiratete Schwester Susanna Schuch die
Erziehung des Knaben und seiner zwei Jahre älteren Schwe-
ster Pauline. Namhaften Einfluß auf die geistige Entwicklung
der Kinder soll auch die aus der französischen Schweiz
stammende Erzieherin Melanie Nole ausgeübt haben. Nach
dem Besuch von 5 Klassen Realschule trat Schuch am
6. Oktober 1865 als Schüler in die Akademie der bildenden
Künste ein. Nach einjährigem Akademiestudium wurde er
Schüler des Landschaftsmalers Ludwig Halauska. Die Som-
merferien verbrachte er damals in der Brühl bei Mödling
und im Schneeberggebiet. Nach dem Tode seiner Schwester
Pauline, die im Juli 1868 starb, unternahm er im Spätherbst
mit seinem Lehrer Halauska eine Studienreise in das Salz-
kammergut. Zur Kräftigung seiner Gesundheit trat er darauf
eine mehrjährige Reise nach dem Süden an. Er reiste im
Dezember 1868 über Venedig nach Neapel und Capri, wo er
bis Ostern 1869 blieb, ging von dort nach Rom, verbrachte
den Sommer in Olevano, weilte im November in Venedig
und bereiste im Winter 1869/70 Sizilien. In Italien schloß er
sich dem Architekten und nachmaligen Maler Albert Lang
an. Im Frühjahr 1870 in Rom, im Sommer in Olevano tätig,
reiste er nach Aufenthalten in Venedig und Wien nach
München, wo er im Winter 1870/71 mit Wilhelm Trübner,
Albert Weber und Albert Lang in lebhaften freundschaft-
lichen Verkehr trat. Den Sommer verbrachten die Freunde
in Bernried am Starnbergersee. Von dort unternahm er Aus-
flüge an den Plansee, nach Reutte, Tegernsee und Hohen-
schwangau. Auf einem Ausflug an den Walchensee lernte
Schuch Wilhelm Leibi kennen, mit dem er nach Bernried
zurückkehrte. Im Winter 1871/72 war er wieder in München
tätig, im Frühjahr weilte er in Wien und schuf einige Land-
schaften in der Gegend von Purkersdorf bei Wien. Im
Oktober 1872 traf er mit Wilhelm Trübner in Venedig zu-
sammen. Die Freunde fuhren über Florenz nach Rom, wo
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sie ein gemeinsames Atelier bezogen. Sie besuchten Albano,
Frascati,Tivoli, Olevano und Neapel. Am Hintersee bei Berch-
tesgaden, wo Schuch im Sommer 1873 weilte, lernte er den
Maler Karl Hagemeister kennen, mit dem er im September zum
Besuch der Weltausstellung nach Wien reiste. Über Dresden,
wo er mit Hagemeister die Kunstsammlungen, namentlich
die an Werken französischer Meister reiche Sammlung Meyer
eingehend studierte, begab er sich im Herbst nach Brüssel.
Hagemeister folgte ihm nach. Zu Weihnachten machten die
Freunde eine Studienreise nach Holland (Haag, Haarlem,
Amsterdam, Rotterdam). Auf dieser Reise lernte er in Haag
eine Ausstellung von Werken Courbets kennen. Neben
Rembrandt und Vermeer übten diese den stärksten Ein-
druck auf ihn aus. Bald nach Neujahr 1874 besuchte Trübner
die Freunde in Brüssel und reiste mit Schuch nochmals
zu kurzem Aufenthalt nach Holland. Das Frühjahr verbrachte
Schuch wahrscheinlich in Paris. Im Sommer 1874 machten
Schuch und Trübner gemeinsam eine »Inspektionstour«
nach der Insel Rügen, durch den Harz und den Bayrischen
Wald. Auf der Herreninsel am Chiemsee ließen sie sich
zu längerem Aufenthalt nieder. Den Winter 1874/75 ver-
brachte Schuch in München, im Frühjahr fuhr er nach Italien
und blieb während des ganzen Sommers in Olevano. Im
Oktober traf er mit Trübner wieder in München zusammen
und arbeitete mit ihm im Sommer 1876 in Weßling und
Bernried. Im Oktober beteiligte er sich an der Ausstellung
zur Jubiläumsfeier des Münchener Kunstgewerbevereines.
Diese Ausstellung war die einzige, die von Schuch beschickt
wurde. Im Spätherbst 1876 übersiedelte er von München
zu einem mehrjährigen Aufenthalt nach Venedig und be-
zog dort mit Hagemeister ein gemeinsames Atelier. Hier
entstanden seine großen Stilleben. Im Frühjahr 1877 be-
suchte er mit Hagemeister das Ampezzotal und Prags, wo
er den Sommer verbrachte, während Hagemeister in seine
Heimat nach Werder zurückkehrte. Im Mai 1878 folgte
Schuch einer Einladung Hagemeisters zu einem Aufenthalt
nach Ferch am Schwielowsee bei Werder. Im Herbst kehrte
er wieder nach Venedig zurück und unternahm im Früh-
jahr 1879 eine kurze Reise nach Mailand und Oberitalien.
Während des Sommers suchte er einen passenden Studien-
platz von Gardone bis Krain. Ende April 1880 kam Schuch
zum Sommeraufenthalt wieder nach Werder und Kähnsdorf,
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besuchte Berlin, Dresden und Weimar und hielt sich auf
der Rückreise nach Venedig in Wien auf. Im Winter 1880/81
machte er von Venedig aus eine »Tour« nach Bologna,
Parma, Genua, Turin und Mailand. Den Sommer 1881 ver-
brachte er abermals in Werder und Ferch. Im Frühjahr 1882
besuchte er Arco und Südfrankreich (Marseille, Nizza), brach
dann den langjährigen Aufenthalt in Venedig ab und war
nach kurzem Aufenthalt in Wien während des Sommers
am Hintersee. Im Herbst 1882 übersiedelte er nach Paris,
wo er bis März 1894 wohnte. Im Sommer 1883 weilte er
wieder am Hintersee, im Sommer 1884 und 1885 in Holland.
Während der Sommermonate der folgenden Jahre besuchte
er von Paris aus vermutlich mehrmals die waldreiche Ge-
gend des Doubs an der französisch-schweizerischen Grenze.
Aus dieser Zeit stammen seine großen Landschaftsgemälde
vom Saut du Doubs. Ein Rückenmarksleiden, an dem er
seit Jahren erkrankt war, veranlaßte ihn im Jahre 1891 zum
Kuraufenthalt nach Karlsbad und Ende Juni zur Erholung
nach Aussee zu gehen. Im Juli 1893 war er in Kitzbühel,
im August in Bad Hall, im September in Karlsbad, anfangs
Oktober in Wien, im November in Meran. Im Jänner 1894
besuchte er Venedig. Sein zunehmendes Leiden veranlaßte
ihn, im März zu ständigem Aufenthalt von Paris nach Wien
zu übersiedeln. Hier heiratete er die Französin Louise Lami.
Im Mai 1894 war er in Karlsbad zur Kur, im Juli in Kitz-
bühel, im September in Bad Hall, 1895 wieder in Karlsbad
und Teplitz, wo er auch im folgenden Jahre zur Kur weilte,
1897 in Wildbad Gastein und Venedig. Am 24. Februar 1897
kam Schuch in das Sanatorium Dr. Swetlin, das er nach
vorübergehender Besserung seines Leidens am 4. Juni wieder
verließ. Nach einem Sommeraufenthalt in Aussee kehrte er
am 15. September nach Wien zurück. Im folgenden Jahre
kam er neuerlich in die Heilanstalt, in der er am 13. Sep-
tember 1903 starb. Am 16. September erfolgte seine Bei-
setzung in der Familiengruft auf dem Wiener Zentralfriedhof.
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PHOTOGRAPHISCHE BILDNISSE SCHUCHS
UND SEINER FAMILIE
1 Carl Schuch, bürgerlicher Wirt, Vater des Künstlers.
1799 bis 7. I. 1851.
Photographie nach einem Gemälde.
2 TheresiaSchuch, Mutter des Künstlers. Gestorben 1848.
Photographie nach einem Gemälde.
3 Susanna Schuch, Tante des Künstlers.
Photographie von C. Schneeberger in Wien.
4 Pauline Schuch, Schwester des Künstlers.
Photographie von G. Stegmann in Wien, 1868.
5 Pauline Schuch, Schwester des Künstlers.
Photographie von F. W. Röster in Wien.
6 Carl Schuch und seine Schwester Pauline mit Kindern
der Familie Antoine.
Photographie des Hofgärtners Franz Antoine. Entstanden
um 1855.
Österreichische Galerie.
7 Carl Schuch und seine Schwester Pauline.
Photographie des Hofgärtners Franz Antoine in Wien. Ent-
standen um 1855.
Österreichische Galerie.
8 Susanna Schuch, Tante des Künstlers.
Photographie des Hofgärtners Franz Antoine. Entstanden
um 1855.
Österreichische Galerie.
9 Susanna und Pauline Schuch im Kreise der Familien
Antoine und Häusermann. I.
Photographie des Hofgärtners Franz Antoine. Entstanden
um 1855.
Österreichische Galerie.
6
10 Susanna und Pauline Schuch im Kreise der Familien
Antoine und Häusermann. II.
Photographie des Hofgärtners Franz Antoine. Entstanden
um 1855.
Österreichische Galerie.
11 Carl Schuch und sein Jugendfreund Julius Rettich.
Ganze Figuren. I.
Photographie von G. Stegmann in Wien, 1866.
12 Carl Schuch und sein Jugendfreund Julius Rettich.
Ganze Figuren. II.
Photographie von G. Stegmann in Wien, 1867.
13 Carl Schuch. Brustbild.
Photographie von G. Stegmann in Wien, 1867.
14 Carl Schuch. Brustbild.
Photographie von Julius Gertinger in Wien, 1870.
15 Carl Schuch. Ganze Figur.
Photographie von Julius Gertinger in Wien, 1870.
16 Carl Schuch. Brustbild.
Photographie von Antonio Sorgalo in Venedig. Entstanden
Ende der Siebzigerjahre.
ZEICHNUNGEN
17 Skizzenbuch mit Zeichnungen von einem Ausflug in
die Schneeberggegend.
Entstanden Sommer 1868.
*18 Selbstbildnis.
Entstanden 1868.
*19 Studienblatt.
Entstanden 1868.
*20 Baumstudie.
Entstanden 1868.
7
*21 Landschaftsstudie.
Entstanden 1868.
*22 Landschaft bei Schloß Wildegg.
Bezeichnet: Wildegg. Entstanden 1868.
*23 Schloß Wildegg in Niederösterreich.
Entstanden 1868.
*24 Felsenstudie aus der Klausen bei Mödling.
Bezeichnet: Klause hei Mödling. Entstanden 1868.
*25 Terrainstudie aus der Brühl. _
Bezeichnet: C. Schuch 18. Juni 868 Brühl.
*26 Föhre.
Bezeichnet: C. Schuch 19. Juni 868. Burg Mödling.
*27 Ruine Liechtenstein bei Mödling.
Bezeichnet: Lichtenstein. Entstanden 1868
28 Ruine Liechtenstein bei Mödling.
Bezeichnet: Lichtenstein September 868.
*29 Berghang auf der Zwieselalm.
Bezeichnet: Zwieselalm. Entstanden 1868.
*30 Zwieselalm.
Bezeichnet: Zwieselalm. Entstanden 1868.
31 Glockenturm in Venedig.
Bezeichnet: CS (ligiert) Venezia 30111 869.
*32 Der Golf von Palermo.
Bezeichnet: Golf von Palermo 21 j12 869.
33 Landschaft bei Monreale.
Bezeichnet: Monreale 26}12 869.
Leihgabe von R. J. Boettner.
34 Tempelruinen in Solanto.
Bezeichnet: Solant 28}12 869.
Leihgabe von R. J. Boettner.
8
*35 Italienische Landschaft.
Entstanden um 1869.
36 Tempelruinen in Girgenti. L
Bezeichnet: Girgenti 611 870.
37 Tempelruinen in Girgenti. II.
Bezeichnet: CS (ligiert), Girgenti 7jl. 870.
38 Katakomben in Syracus:_____
Bezeichnet: Sgracus 13jl 870 Katakomben.
39 Landschaft bei Syracus.
Bezeichnet: CS (ligiert) Syrakus 16\1 870.
40 Hof eines Hauses in Syracus.
Bezeichnet: Syracus 10j2 870.
41 Straße im römischen Ghetto.
Bezeichnet: Roma. Ghetto. 24j5. C Schuch. 870.
Leihgabe von R. J. Boettner.
42 Weidenbaum.
Bezeichnet: Albano 28j5 870.
Leihgabe von R. J. Boettner.
43 Terrainstudie aus Albano.
Bezeichnet: Albano 2915 870.
Leihgabe von R. J. Boettner.
*44 Baumstudie aus Arriccia.
Bezeichnet: Arriccia 20\6 870.
*45 Landschaft bei Albano.
Bezeichnet: Albano 28J6 870.
*46 Terrainstudie aus Albano.
Bezeichnet: Albano. Juni 870.
*47 Felsenstudie aus Olevano.
Bezeichnet: Olevano. Sept. 870.
9
*48
Olevano.
Bezeichnet: Olevano. October 870.
*49 Campagnalandschaft.
Bezeichnet: Campagna. October 870.
*50 Im Hafen von Venedig.
Bezeichnet: Venezia 870.
*51 Schreibtisch mit Büchern.
Entstanden 1870.
52 Skizzenbuch vom Mai 1870 bis Mai 1872 mit Zeich-
nungen vom Tiber (Mai 1870), vom Plansee, Stuiben-
fall bei Reutte, Tegernsee, Hohenschwangau, Walchen-
see (Mai 1871) und vom Wienftuß (Mai 1872).
53 Kirche in Partenkirchen.
Bezeichnet: Partenkirchen. 29. Mai 1871.
Leihgabe von R. J. Boettner.
54 Selbstbildnis.
Bezeichnet: 2915 872.
*55 Susanna Schuch, Tante des Künstlers.
Bezeichnet: 29/5 872.
*56 Landschaft bei Purkersdorf.
Bezeichnet: Purkersdorf 5\6 872.
*57 Waldlichtung bei Purkersdorf. Gehöhte Bleistiftzeich-
nung auf getöntem Papier. Querformat. Studie für das
Gemälde im Museum der bildenden Künste in Leipzig.
Bezeichnet: Purkersdorf 7)6 872.
*58 Waldlichtung bei Purkersdorf. Gehöhte Bleistiftzeich-
nung auf getöntem Papier. Hochformat. Studie für das
Gemälde in der Galerie des 19. Jahrhunderts in Wien.
Bezeichnet: Purkersdorf 7\6 872.
10
*59 Waldlichtung bei Purkersdorf. I.
Bezeichnet: Purkersdorf 7/6 872.
*60 Waldlichtung bei Purkersdorf. II.
Bezeichnet: Purkersdorf 12\6 872.
*61 Stilleben mit Äpfeln und Krügen. Studie für das
Gemälde in der Berliner Nationalgalerie.
Entstanden um 1875.
*62 Stilleben mit Äpfeln. Studie für das Gemälde in der
Berliner Nationalgalerie.
Entstanden um 1875.
*63 Stilleben mit Krug und Glas.
Entstanden um 1875.
*64 Stilleben mit Laterne und Totenkopf. I.
*65 Stilleben mit Laterne und Totenkopf. II.
*66 Stilleben mit Laterne und Totenkopf. III.
*67 Stilleben mit Totenkopf und Sessel.
*68 Stilleben mit Zinnkrügen, Laterne und Totenkopf.
Querformat.
*69 Laterne und ausgestopfter Reiher (Federzeichnung).
*70 Zwei Totenköpfe und Chiantiflasche.
*71 Zwei Totenköpfe. I.
*72 Zwei Totenköpfe. II.
*73 Totenkopf.
Nr. 64 — 73 Studien für das im November 1878 in
Venedig begonnene Gemälde: Die Trödelbude (Dres-
den, Gemäldegalerie).
11
*74 Zwei Kinder an einem Sessel. — Tierschädel.
Entstanden um 1878 in Venedig.
*75 Bildnis des Malers Karl Hagemeister.
Entstanden um 1878 in Venedig.
*76 Bildnis des Malers Karl Hagemeister.
Entstanden um 1878 in Venedig.
*77 Das »Matteostilleben«.
Kompositionsstudie I für das im Frühjahr 1879 in
Venedig begonnene Gemälde (Dresden, Privatbesitz).
*78 Das »Matteostilleben«.
Bezeichnet: Vordergrund sitzend Tauben rupfendes Mäd-
chen — Korb mit Tauben, auch Matteo (Diener des Künst-
lers), auch über einen Korb gebücht knieend.
Kompositionsstudie II für das im Frühjahr 1879 in
Venedig begonnene Gemälde (Dresden, Privatbesitz).
*79 Das »Matteostilleben«.
Bezeichnet: Knieende Figur — sitzende Figur.
Kompositionsstudie HI für das im Frühjahr 1879 in
Venedig begonnene Gemälde (Dresden, Privatbesitz).
*80 Großes Küchenstilleben.
Studie für das am 10. März 1879 in Venedig begonnene
Gemälde: Großes Küchenstilleben (Wien, Galerie des
19. Jahrhunderts).
*81 Stilleben mit Gemüsekorb.
Kompositionsstudie für das am 10. März 1879 in Vene-
dig begonnene Gemälde: Großes Küchenstilleben
(Wien, Galerie des 19. Jahrhunderts).
*82 Schlafende Katze auf einem Fauteuil.
Entstanden um 1879 in Venedig.
*83 Das Atelier des Künstlers in Venedig.
Studie für das Gemälde im Besitze der Erben.
Entstanden um 1879.
12
Nr. 84—91: Acht Zeichnungen aus einem Skizzenbuch
vom Anfang der Neunzigeijahre: Studien zu Stilleben.
84 Stilleben mit Artischocken und Fruchtschale,
85 Stilleben mit Korb und Teller.
86 Stilleben mit Pfirsichen und Trauben auf Zinnteller.
87 Stilleben mit gerupften Hühnern.
88 Gemüsekorb.
89 Stilleben mit Pfingstrosen.
Bezeichnet: giroflees.
90 Stilleben mit Chiantiflasche und Obst.
91 Stilleben mit Krug und Artischocken. Federzeichnung.
*92 Mühle.
*93 Felsenstudie vom Saut du Doubs.
Entstanden um 1890.
*94 Mühle in der Gegend des Saut du Doubs.
Studie für das Gemälde in Stettiner Privatbesitz.
Entstanden um 1890.
*95 Gebirgsbach.
Bezeichnet: 6 Juli 97.
*96 Waldinneres mit sitzender Figur.
Bezeichnet: C.S. 7 Juli (1897).
*97 Die Trisselwand bei Altaussee.
Entstanden im Sommer 1897.
*98 Hühner.
Entstanden um 1900.
*99 Häuser.
Entstanden um 1900.
100 Skizzenbuch von 1902 mit Landschaften und Bild-
nissen seiner Krankenwärter.
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WILHELM LEIBL
Wilhelm Leibi wurde am 23. Oktober 1844 in Köln geboren.
Von 1864 bis 1869 besuchte er die Münchener Akademie,
an der Hermann Anschütz, Arthur von Ramberg und Karl
von Piloty seine Lehrer waren. 1869 reiste er nach Paris,
wo er bis 1870 blieb. 1870 kehrte er nach München zurück.
DenSommer 1871 verbrachte er in Bemried. Am Walchensee
traf er mit Carl Schuch zusammen, der ihm nach Bernried
folgte und in regem Verkehr mit Leibi den Winter 1871/72 in
München verbrachte. 1873 und 1874 lebte Leibi in Graßlfing,
1875 b's 1877 *n Unterschondorf, 1878 bis 1881 in Berbling,
1881 bis 1892 in Aibling, in seinen letzten Lebensjahren in
Kutterling. Leibi starb am 4. Dezember 1900 in Würzburg.
*101 Bildnis eines bärtigen Herrn mit Zigarre.
Entstanden um 1865.
*102 Bildnis eines jungen Bauern mit Pfeife. — Schlafende
Frau (Mutter des Künstlers).
Entstanden um 1865.
*103 Skizzenbuch mit Landschaften und figuralen Studien.
Aufgeschlagen: Studie zu dem 1867 entstandenen
Ölgemälde: Der Schauspieler.
104 Bildnis eines alten Bauern mit Schnapsglas und Stock.
Kohlezeichnung.
Bezeichnet: W. Leibi. 1882 Aibling.
Leihgabe von Graf Hans Wilczek, Schloß Seebarn.
*105 Bildnis eines Jägers. Entstanden anfangs der Neun-
zigerjahre in Kutterling. Kohlezeichnung.
Bezeichnet: W. Leibi.
*106 Zwei strickende Mädchen. Studie für das zwischen
1892 und 1895 in Kutterling entstandene Gemälde in
der Dresdener Gemäldegalerie. Kohlezeichnung.
Bezeichnet: W. Leibi.
•
*107 Mädchenbildnis (»Malresl«, Leibis Köchin). Studie
für das 1898 in Kutterling entstandene Gemälde in
der Stuttgarter Galerie. Kohlezeichnung.
14
KARL HAGEMEISTER
Karl Hagemeister wurde am 12. März 1848 in Werder an
der Havel geboren. Im Herbst 1871 wurde er Schüler von
Friedrich Preller dem Älteren in Weimar und unternahm
in den folgenden Jahren mit seinem Lehrer Studienreisen
nach der Insel Rügen (1872), Eisenach, München (1873) und
an den Hintersee. Am Hintersee traf er mit Carl Schuch
zusammen und reiste mit ihm im Herbst 1873 über Wien
nach Dresden. Im Spätherbst folgte er Schuch nach Brüssel.
Zu Weihnachten unternahmen die Freunde eine Studien-
reise nach Holland. Im Frühjahr 1876 traf Hagemeister in
München wieder mit Schuch und Trübner zusammen und
fuhr dann allein zu längerem Aufenthalt nach Olevano. Im
Herbst 1876 bezog er mit Schuch ein gemeinsames Atelier
in Venedig. Im Frühjahr 1877 besuchte er mit Schuch das
Ampezzotal und Prags und kehrte dann nach Werder zurück.
In den Sommermonaten der Jahre 1878, 1880 und 1881
besuchte ihn Schuch in Werder, Kähnsdorf und Ferch.
1883/84 weilte er in Paris, wohin Schuch im Herbst 1882
übersiedelt war. Seit 1884 lebte Hagemeister in Ferch, seit
1890 in dem benachbarten »Entenfang« bei Werder. Seit
1907 widmete er sich, angeregt durch den mehrmaligen
Besuch der Insel Rügen, auch der Seemalerei. 1913 schrieb
er seinem 1903 verewigten Freund Carl Schuch zu Ehren
das Buch: Karl Schuch, sein Leben und seine Werke.
Bruno Cassirer Verlag. Berlin, 1913. Hagemeister starb am
15. August 1933 in Werder.
108 Dorfstraße in Ferch am Schwielowsee. Federzeich-
nung.
Bezeichnet: C. H. 7. 6. 70. Ferch.
109 Dorflandschaft bei Werder an der Havel. Federzeich-
nung.
Bezeichnet: C. H. 22. 7. 70. W.
110 Hügellandschaft bei Ferch am Schwielowsee. Feder-
zeichnung.
Bezeichnet: C. H. 26. 7. 70. F. Ferch.
iS
111 Am Seeufer bei Ferch. Feder- und Bleistiftzeichnung.
Bezeichnet: C. H. 23. 9. 70. Ferch.
112 Bauernhaus unter Bäumen. Federzeichnung.
Bezeichnet: XI 77.
113 Seeufer mit Rehwild. Federzeichnung.
Bezeichnet: K. Hagemeister 1878.
114 Seeufer in der Gegend von Ferch. Federzeichnung.
Bezeichnet: Hagemeister 78.
Leihgabe von R. J. Boettner.
115 Studienblatt mit 5 Bildentwürfen von Landschaften
in Ferch.
116 Abbazia S. Gregorio in Venedig. Federzeichnung.
Entstanden 1878.
Schuch hat dasselbe Motiv für ein im Frühjahr 1878
entstandenes Gemälde benützt (Hannover, Kestner-
Museum).
117 Italienische Häuser. (Olevano?) Federzeichnung.
Bezeichnet: XI.
*118 Märkische Landschaft. Federzeichnung.
119 Landschaft am Schwielowsee. Sepiazeichnung.
120 Sumpflandschaft. Sepiazeichnung.
★
Die Zeichnungen sind, wenn nicht anders angegeben, Bleistift-
zeichnungen.
Die Zeichnungen der Albertina sind in dem Verzeichnis durch ein
Sternchen gekennzeichnet, die des Nachlasses haben keinen Vermerk,
die übrigen Leihgaben sind namentlich angeführt.
Druck: Christoph Reissers Söhne, Wien V.