suchte, heimlich für sich selber zu schaffen, hat sein
künstlerisches Vermögen, wie wir hier sehen, weit unter
schätzt. Und die Entsagung dieses zum Höchsten be
stimmten Talentes bedeutet eine jener stillen Tragödien,
denen nur ganz tiefe Charaktere zum Opfer fallen.
Die geschickte Mittelmäßigkeit glaubt immer an sich
und setzt sich immer durch! Aber der Große, der sich
auf irrigem Wege sieht und keinen anderen Weg zum
Ziele weiß, kann resigniert die Wanderung aufgeben,
weil er den Zwiespalt zwischen Wollen und Vollbringen
nicht erträgt!
Ob dies für Wilhelm Busch’ Kunst- und Weltflucht
wirklich die endgültige und volle Erklärung gibt, sei
dahingestellt. Vielleicht spielte auch Reinmenschliches
herein, wovon wir nicht wissen. Aber einen Schlüssel
zum Verständnis seines Einsiedlertums gibt uns jener
Gedanke immerhin. Und jedenfalls wird uns das Bild
des teuern Mannes nur lieber und schöner durch diese
Ausstellung, die uns den Meister nicht nur in seinem
goldenen Humor, sondern jetzt endlich auch im tiefen,
ringenden Ernst seiner Künstlerschaft zeigt und dem
deutschen Volk zum ersten Male erzählt, daß sein
Wilhelm Busch ein Maler gewesen ist! Und kein
kleiner!
F. v. O.