^ Zunächst kann diese durch die Linie allein hervor-'
gerufen werden. Das Linienspiel ist zweifellos das primitive,
rein zeichnerische, schon den Urvölkern bekannte Mittel, um
zu schmücken.
‘fr ^OWrd zur Decoration, neben der Linie, die Fläche her''
angezogen, so verlassen wir damit das Gebiet der reinen
Zeichnung, und der erste Schritt in den Wirkungskreis der
Malerei ist gemacht. Mit Recht sprechen wir dann von einer
„m alerischen Fleckenwirkun g”. Diese kann
durch das blosse Neben einander setzen von Schwarz und
Weiss — wir bezeichnen dies mit Schwarz'Weiss'Zeichnung
— sowie auch durch die Benützung aller Tonstufen, welche
zwischen diesen Extremen liegen, erreicht werden. In letzte'
rem Falle haben wir eine Tonzeichnung vor uns.
fr Setzt man an Stelle des Schwarz eine oder mehrere
Farben, so ist damit ein weiterer Schritt zur malerischen
Wirkung gethan, und wir betreten das Gebiet der farbigen
Zeichnung. Der Künstler wird sich hüten müssen, gegen
den Geist des Materiales zu verstossen, den ^Wirkungskreis
der Zeichenkunst ganz zu verlassen und in jenen der Malerei
zu gelangen. Insbesondere sollen farbige
W erke der Graphik, der Technik ent'
sprechend, nie den Charakter eines Bil'
des haben. Die sogenannten Farbendrucke sind ein
trauriges Product dieser Geschmacksverirrung.
fr Die eigentliche Domäne der farbigen Zeichnung ist die
Flächendecoration. Die Principien der Flächen'
decoration und jene des Bildes sind die ausgesprochensten