Full text: Katalog der VI. Ausstellung

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Der Tsuishiulack (Zinnoberlack) wird durch eine Bei' 
mischung von Zinnober gewonnen. 
Brauner Lack entsteht durch eine Mischung von rotem und 
schwarzem Lack. 
Um einen Goldspiegel zu erzielen, wird das Goldpulver 
auf eine feuchte Lackschicht gestreut, nach dem Trocknen 
poliert und dieser Prozess so oft wiederholt, bis eine gleich' 
förmige dichte Goldfläche gewonnen wird. 
Tsugaru'Lack heisst der in Tsugaru verfertigte, bunt durch' 
einander gemische Zinnober', schwarze, rote, gelbe und grüne 
Lack. 
Guri' oder Tsuikoku'Lack entsteht durch Uebereinander' 
legen verschiedenfarbiger Lackschichten, meist rot' und 
braunschwarz, in die noch in weichem Zustand gewundene 
Schneckenlinien schräg eingeschnitten werden, so dass man 
im Schnitt die verschiedenen Lacklagen sieht. 
Zum Schluss sei noch erwähnt, dass japanische Schrift' 
steiler das Vorhandensein der Lackkunst schon in eine prä' 
historische Zeit verlegen. Thatsache ist, dass zweifelsohne 
auf keinem Gebiete die japanischen Kunstliebhaber solchen 
Luxus trieben wie mit feinen Lackgegenständen und dafür 
Summen ausgaben, die uns Europäern schier märchenhaft 
klingen. 
9. Lackkoffer mit gravierten Messingbeschlägen. Chrysan' 
themen hinter Reisighecken. 
10. Roter Lacktisch mit geschweiften Füssen und ornamentalen 
Verzierungen. Mittelfeld eine Genredarstellung. 
11. Eingeschnürtes Weihrauchbecken mit Bambushenkeln, von 
drei chinesischen Knaben getragen. China, ca. 400 Jahre alt. 
12. Sakeständer, schwarz lackiert, mit Weinlaub in Goldlack 
decoriert. Die beiden herausnehmbaren Behälter sind mit 
Schmetterlingen in Goldlackmalerei und Perlmuttereinlage 
verziert. 
13. Ramma, rot lackiert, aus einem Stück geschnitzt. 
14. Fünf altjapanische dassische Dichter, gemalt von Kano Hogen 
— Hogen ist ein Priesterrang, etwa der Würde eines Abtes 
entsprechend — der ein Schüler Mitsuokis gewesen und im 
17. Jahrhundert gelebt haben soll. 
15. Blumenvase mit grossen geschweiften Henkeln und spiral' 
förmigen Reliefs. Ca. 200 Jahre alt. 
16. Rakan (Schüler Buddhas) mit der Opferschale. Ca. 350 Jahre 
alt. 
17. Schiebethür. Der chinesische Dichter Rihaku, wegen seiner 
Trunkenheit berüchtigt, wird von zwei Gefährten geleitet. 
Beginn des 18. Jahrhunderts. Rückseite ein Bugakutänzer. 
18. Grosse vergoldete Tempelschnitzerei im Rahmen. Drachen 
in Wolken. 
19. Frauenmaske. Das Siegel des Künstlers innerhalb der Maske 
bedeutet: Schielauge. 
Masken feststehender Typen aus den altklassischen No' 
spielen, die sich aus religiösen Festspielen und Tänzen ent' 
wickelten, die noch heute in shintoistischen Tempeln auf 
eigens dazu bestimmten Bühnen an gewissen Festtagen auf' 
geführt werden. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, 
unter dem Shogun Yoshimasa, wurde das Nospiel hoffähig 
und blieb seitdem die Kunst der Vornehmen.
	        
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