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ft schcste, Wahrste und Vollkommenste erklärt, was seit den Bauten der Akro' •
ft polis von Athen geleistet wurde. Form und Gehalt, Idee und Technik haben ft
ft sich kaum je zu einer harmonischeren Einheit verbunden. Alle übrigen viel ft
q ausgedehnteren Arbeiten der Schule sind mehr oder weniger Ausschmückung q
gen vorhandener alter oder von fremder Hand neu entworfener Bauten. So die _
® Ausschmückung der Barockkirche von Beuron, der gotischen Klosterkirche *
• Emaus in Prag, des neuen Klosters St. Gabriel ebendaselbst. Dazu kommen ®
ft Arbeiten in Stuttgart, Königgrätz, Teplitz, Röckelwitz, Ehrenbreitstein usw. ft
ft Eine glänzende Ausnahme bildet noch Monte Cassino, wo die Künstler allere ft
£ dings nicht in die Lage kamen, architektonisch zu arbeiten, aber doch auch 0
_ nicht von der Architektur gestört wurden. Die Ausschmückung der alten ^
® Benediktus'Gemächer durch Plastik, Malerei, Altarbauten und insbesondere *
• die Mosaiken der Krypta bilden bisher den Höhepunkt der Leistungsfähigkeit ®
ft der Schule in bezug auf Innenarchitektur und Raumausschmückung. Es war ft
ft dem Meister Desiderius Lenz zum größten Schaden der Kunst nicht vergönnt, ft
£ ein weiteres einheitliches Gesamtkunstwerk aus dem Boden wachsen zu 0
^ lassen. Es liegen aber Skizzen zu einer großen, in einheitlichem Stil konzi- _
® pierten Kirche vor, die für Wien entworfen wurden. Sie lösen dieselbe Auf- ®
® gäbe im Großen, die St. Maurus im Kleinen löst, und erwecken den Wunsch, ®
ft sie einmal noch verwirklicht zu sehen. ft
ft Die Beuroner Kunst ahmt keinen Stil nach, sie sucht nur aus der Natur ft
^ der Sache zu schöpfen. Sie hat so einen Stil eigener Art begründet, der merk' q
_ würdigerweise sich in seinen Grundlagen ganz dem von der modernsten _
® Kunst geprägten Stil nähert. Und doch hat kein Teil vom andern gewußt. ®
• Ein Beweis, wie sehr beide vom Geist der Gegenwart erfüllt waren. Der ft
ft Hauptbegründer der Beuroner Schule suchte in langer Vorarbeit die not' ft
ft wendigen Grundgesetze der monumentalen Kunst auf. Er suchte die lo' ft
0 gischen geometrischen Grundverhältnisse sowohl im Bau des menschlichen q
_ Körpers wie in den Maßen der Denkmäler. Desiderius Lenz hat darüber m
® eine Schrift veröffentlicht: „Zur Ästhetik der Beuroner Schule" (Wien, ®
® Braumüller, 2. Aufl. in Vorbereitung). Eine andere Arbeit von ihm über ®
ft den Kanon der monumentalen Kunst wird demnächst erscheinen. Das Auf' ft
ft suchen der wesentlichen einfachsten Linien, Formen und Farbengebungen ft
^ hat diese Schule gemein mit allen modernen Bestrebungen, mögen sie nun q
impressionistisch oder stilistisch vorgehen. Wenn daher der Beuroner Stil _
® an die archaisch'griechische und an die altägyptische Kunst erinnert, so *
® kommt das daher, daß auch dort dieselben Wirkungen erhabenster Ein' ®
• fachheit und Strenge angestrebt wurden. Übrigens ist es ja gewiß dem mo' •
ft dernen Künstler erlaubt, ja geboten, die Tradition alles Großen und Ech' ft