Full text: XXXI. Ausstellung der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs Secession Wien - Moderne russische Kunst

ausführte. Es gibt aber auch dicht gemalte Bilder mit schwer 
aufgelegten Farben. Sie scheinen in steinernen Farben aus 
gemeißelt zu sein. 
„Die Kunst Roehrichs”, sagt Makowsky, „ist viel näher 
dem Primitivismus Gauguins als der nationalen Gefühlswelt 
der russischen Meister. Aber Gauguin ist der Sohn des 
Südens und Roehrich, ähnlich den finnländischen Primitivisten, 
der Sohn des Nordens.” 
Vor wenigen Jahren arbeitete Roehrich in Paris im Atelier 
Fernand Cormons; er erhielt dort den häufigen Rat, sein 
Land und was es Originelles enthalten könne, nicht zu ver 
gessen. 
„Bedenken Sie, daß wir zu verfeinert sind”, sagte ihm 
der französische Meister, „und gehen Sie Ihre eigenen Bahnen. 
Benützen Sie die Hilfsquellen, die Ihr Russen in Euch habt; 
haben Sie Wagemut und finden Sie die Mittel, all das aus 
zudrücken, was Ihr Neues, Charakteristisches und Schönes 
haben müßt.” Und diesen Rat nahm sich, wie man aus der 
neuen Richtung seiner Kunst sieht, Roehrich zu Herzen. 
* * 
* 
Scheinbar ganz abseits von der nationalen Kunst der 
modernen Schule und Roehrichs, der ganz allein dasteht, be 
finden sich die russischen Neoimpressionisten. 
Noch unlängst galten die russischen Maler, die sich um 
„Mir isskusstwa” mit Djagileff an der Spitze gruppierten, 
als das „letzte Wort” der russischen Kunst. „Ihre Frech 
heiten” riefen eine unversöhnliche Verneinung seitens der 
„Altgläubigen” hervor. Es vergingen einige Jahre. Die Neuerer 
von gestern scheinen weder frech, noch neu zu sein. Sie
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.