ausführte. Es gibt aber auch dicht gemalte Bilder mit schwer
aufgelegten Farben. Sie scheinen in steinernen Farben aus
gemeißelt zu sein.
„Die Kunst Roehrichs”, sagt Makowsky, „ist viel näher
dem Primitivismus Gauguins als der nationalen Gefühlswelt
der russischen Meister. Aber Gauguin ist der Sohn des
Südens und Roehrich, ähnlich den finnländischen Primitivisten,
der Sohn des Nordens.”
Vor wenigen Jahren arbeitete Roehrich in Paris im Atelier
Fernand Cormons; er erhielt dort den häufigen Rat, sein
Land und was es Originelles enthalten könne, nicht zu ver
gessen.
„Bedenken Sie, daß wir zu verfeinert sind”, sagte ihm
der französische Meister, „und gehen Sie Ihre eigenen Bahnen.
Benützen Sie die Hilfsquellen, die Ihr Russen in Euch habt;
haben Sie Wagemut und finden Sie die Mittel, all das aus
zudrücken, was Ihr Neues, Charakteristisches und Schönes
haben müßt.” Und diesen Rat nahm sich, wie man aus der
neuen Richtung seiner Kunst sieht, Roehrich zu Herzen.
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Scheinbar ganz abseits von der nationalen Kunst der
modernen Schule und Roehrichs, der ganz allein dasteht, be
finden sich die russischen Neoimpressionisten.
Noch unlängst galten die russischen Maler, die sich um
„Mir isskusstwa” mit Djagileff an der Spitze gruppierten,
als das „letzte Wort” der russischen Kunst. „Ihre Frech
heiten” riefen eine unversöhnliche Verneinung seitens der
„Altgläubigen” hervor. Es vergingen einige Jahre. Die Neuerer
von gestern scheinen weder frech, noch neu zu sein. Sie