Full text: Mitteilungen aus der Österreichischen Staatsgalerie (H. 1, 1917)

Die Mitteilungen aus der Staatsgalerie sollen, in zwangloser Folge 
erscheinend, der Öffentlichkeit von der Ausgestaltung der Sammlung und 
den Veränderungen ihrer Aufstellung Kenntnis geben. 
Die Österreichische Staatsgalerie erwuchs aus der vom Staate 
im Jahre 1903 zur Pflege der heimischen und fremden Kunst des 
19. Jahrhunderts und der Gegenwart gegründeten Modernen Galerie. 
Sie hat — seit 1912 — die umfassendere Aufgabe, das Programm 
der Modernen Galerie im wesentlichen zu erfüllen, die Entwicklung der 
österreichischen Kunst aber ohne zeitliche Einschränkung zu musealer 
Darstellung zu bringen. Der Wunsch, an der Lösung dieser wichtigen 
Aufgabe teilzunehmen, veranlaßte einen Kreis von Kunstfreunden, sich 
zum Österreichischen Staatsgalerieverein zusammenzuschließen. 
Um auch weiteren Kreisen einen Überblick über die Entwicklung 
und Bereicherung der Sammlung zu vermitteln, werden in den Mit 
teilungen zusammenfassend die Erwerbungen der Staatsgalerie, die 
Ankäufe, dauernden Leihgaben und Widmungen sachlich besprochen 
und abgebildet werden. 
Da die Staatsgalerie kein eigenes Heim hat, in welchem ihr 
Besitz einheitlich zur Aufstellung gelangen könnte, nötigt die bisherige 
provisorische und eng begrenzte Unterbringung in den Räumen des 
unteren Belvedere zur Maßnahme, die Kunstwerke gruppenweise der 
Öffentlichkeit vorzuführen. Von diesen einander in größeren Zeit 
abschnitten folgenden Aufstellungen werden die Mitteilungen Verzeich 
nisse bringen. 
Das erste Heft enthält ein Verzeichnis der im Dezember 1916 
erfolgten Neuaufstellung. Diese wurde hauptsächlich durch die er 
folgte Überweisung einer Reihe der wichtigsten Gemälde aus der modernen 
Abteilung der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums als Leih 
gabe an die Staatsgalerie veranlaßt. 
Die Neuaufstellung enthält nur Kunstwerke des 19. Jahrhunderts, 
vornehmlich Österreichs, aus dem bereits bekannten Bestände der Galerie, 
der aufs glücklichste durch die genannte Überweisung ergänzt wird, 
den eigenen Neuerwerbungen der Jahre 1915 und 1916 und den Er 
werbungen des Österreichischen Staatsgalerievereines dieser Epoche 
sowie einige wertvolle Leihgaben aus Privatbesitz. 
Das Verzeichnis wurde von mir und meinem Mitarbeiter Dr. Ernst 
Heinrich Zimmermann verfaßt. Die ausgestellten Kunstwerke sind über 
einstimmend mit der fortlaufenden Numerierung des Verzeichnisses 
numeriert. Die Leihgaben aus der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen 
Museums werden mit einem * angeführt. 
Das 2./3. Heft enthält den Bericht über die Neuerwerbungen. 
F. M. Haberditzl.
	        
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