haft Schaffenden bis in seine Visionen unverarbeitete
Wirklichkeitsreste verfolgt; so drohen ihn später, als
neben den krisenhaften Erschütterungen auch die Ruhe
zustände des Daseins den Blick des Künstlers fesselten,
die Wunder der Gotteserde vollends derart zu bannen,
daß er eine Zeitlang in ihrer rein naturalistischen Nach
ahmung befangen blieb. Andererseits hat ihn sein außer
ordentliches technisches Können nicht selten verlockt,
die schlichte Gegenständlichkeit vertrauter Bildstoffe durch
allerlei flitterhaftes Blendwerk in magisches Zwielicht zu
tauchen. Künstlerisch zum Manne gereift, verschmäht er
das sublime Spiel mit Linien und Farben und gibt seinen
Ausdrucksmitteln, deren artistische Verfeinerung ihm zu
weilen Selbstzweck gewesen war, ihre ursprüngliche, funk
tioneile Bedeutung zurück. So bereitet sich jene innere
Wandlung vor, die die Zukunftshoffnungen seiner Freunde
verbürgte. Nicht nur die Farbe des Malers, auch der
Strich des Zeichners wird saftiger. Kein ornamentaler
Schnörkel hemmt den rhythmischen Fluß der auf- und
abschwellenden Linien. Die vordem knittrigen straffen
sich. Wie eine Zwangsjacke umspannt ihr festes Gerüst
die Form; nicht mehr zerdehnt und auseinandergezerrt,
sondern in breiten Flächen massig zusammengefaßt,
zeugt sie von verhaltener Kraft. Diese Großzügigkeit der
Auffassung bewährt sich auch in den vielen Bildnissen,
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