Full text: Anton Romako

ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo 
ANTON ROMAKO. 
o T^REI alte Maler in Wien wußten mir von Anton Romako zu erzählen, o 
o JL/Der eine hatte ihn auf dem niederländischen Kostümfest im Künstler- g 
o haus gesehen, in rosarotem Gewand, hoch und blond und bekränzt, g 
o den Frauen und dem Weine stürmisch zugetan. Der andere war ihm o 
o begegnet, wie er in Zorn und Verbitterung, einen Revolver in der g 
o Tasche, durch die Straßen irrte, jedem, der es hören wollte, mit ver- g 
o rücktem Lächeln verratend, daß er den Juroren auflauere, den Hunden, o 
o die ihm wieder ein Bild zurückwiesen — ihm, der mehr könne als sie g 
o alle zusammen. Und der dritte stand in der von der Not fast leer ge-- g 
o räumten Stube, als man nach seinem Tode, den er sich selbst wohl g 
o gegeben, nur zwei Kreuzer bei ihm fand. □ g 
o Q Dieser heute mit Unrecht vergessene Maler war ein doppelt Un- o 
o glücklicher. Seiner imgewöhnlichen, aber auch ungeordneten Begabung g 
o war ein geniales Element gesellt, das sich nicht dauernd und fruchtbar g 
o mit ihr verband, vielmehr neben ihr, wie ein launischer Kobold, ein g 
o Sonderdasein führte: bald an einer Schöpfung mitwirkte, die dann g 
o seine leuchtenden Zeichen trug, bald versagte und schwieg, daß sie g 
o glanzlos und leer wurde. Und es verlief hinwieder Romakos königliches g 
o Selbstgefühl in ein so groteskes Schwänzchen närrischer Eitelkeit, und g 
o es war durch sein herrisches und hartes, sieghaftes Wesen ein so unsteter, o 
o abenteuernder Zug, wie eine Pulvermine durch Felsgestein, gelegt, daß o 
ooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.