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o Er führte nahe dem Kapitol ein gastfreies Haus, das alle Romfahrer o
o von Distinktion besuchten. König Ludwig I. von Baiern kam oft aus o
o der Villa Malta auf ein Nachmittagsschläfchen hinüber, Franz Liszt o
o hob Romakos einzigen Sohn aus der Taufe, Hackländer erzählte hier o
o seine lustigsten Schnurren, und selbst Anselm Feuerbach, unnahbar und o
o verschlossen, mengte sich zuweilen in den heiteren Kreis. Es blieb rätsele g
o haft und nur von geheimnisvollen Gerüchten umflüstert, warum Romako o
o die sichere römische Position plötzlich verließ. 1874 war er wieder in o
o Wien. Der von seinem Selbstgefühl wie von einem Weine Berauschte g
o hatte erwartet, in der Vaterstadt einem Triumphator gleich begrüßt zu o
o werden. Das Gegenteil geschah: er wurde verhöhnt, verlacht, hatte o
o sich mit der Jury und Kritik, mit dem Publikum ewig herumzuschla^ o
o gen und der maßlos Stolze mußte es erleben, daß die Ruhmeskränze, g
o nach denen er trotzig und vergebens griff, wie ein Göttergeschenk o
o Hans Makart zufielen, der wahrlich wie ein König über das künst^ o
o lerische Wien zu herrschen anhob. Zu den Kämpfen um Kunst und o
g Persönlichkeit traten materielle Nöten und die schrecklichen Ereignisse g
o in seiner Familie. Der einzige Sohn kam ins Irrenhaus, zwei Töchter g
o nahmen sich das Leben. Wie um dem Unheil zu entfliehen, ging er, g
o nachdem in seinem Döblinger Atelier eine Auktion aller Bilder stattge^ g
g funden hatte, nach Genf. Von da nach Paris. Tauchte wieder in Wien g
g auf. Zog abermals nach Rom, seinem alten, verglühten Sterne nach, g
g Und kehrte siech und gebrochen heim, um 1889 zu sterben. □ g
g □ Nun wird Anton Romako nicht mehr vergessen werden. Was g
g seine Zeit an ihm sündigte, muß die unsere gut machen. Schon diese g
o Ausstellung, die nur einen Bruchteil seines überreichen, durch alle g
o Länder verstreuten Werkes sammeln konnte, fügt der Wiener Künste g
g geschichte das neue und überraschende Bild eines großen Künstlers g
g ein. Noch stehen wir Romako mit der ersten Wärme des unerwarteten g
o Erlebnisses gegenüber und suchen den wirr verschlungenen, vielfältig g
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