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o für seine Farbenfreude gelten. Schuch liebte die Farbe über alles. Und o
o weil er sie so sehr liebte, suchte er sie dort, wo sie die Natur am o
o reinsten zum Extrakt verdichtet bietet: in den Blumen. □ o
o □ Ihm galt das Dingliche so wenig, daß er, um die Wirkung seiner o
o Malerei von allem unmalerischen Interesse zu lösen, sich zur geringe g
o geschätzten Stillebenmalerei bewußt entschloß. Sein Ehrgeiz war: die o
o Bilder sollen an sich als Malerei wirken. Er wird sich dabei in keiner g
o Täuschung über das Gefährliche seines Beginnens befunden, dies vieL g
o mehr nicht beachtet haben. Er sagte sich wohl mit Schlegel: Es ist g
o kindisch, den Leuten das einreden zu wollen, wofür sie keinen Sinn g
o haben. Tut, als ob sie nicht da wären, und macht ihnen vor, was sie g
o sehen lernen sollen. Dies ist zugleich höchst weltbürgerlich und höchst g
o sittlich; sehr höflich und sehr zynisch. □ o
o □ In der Zeit seiner besten Künstlerschaft ließ er den saugenden g
o Blick seiner melancholischen Augen lässig über die Dinge gleiten und o
o nur auf den Blumen beharren. Seine Liebe galt nur den Gewächsen, g
o die zwischen heißen Schollen der lauen Luft und dem hellen Licht g
g entgegendrängen. Er malte Blumen. □ g
o □ Er malte die Blumen, die von den Liebkosungen der Sonne er^ g
o wärmten, und nachher den zusammengezogenen Sonnendunst farbig g
o ausstrahlen; Blumen von einem Weiß, so kühl wie Lyoner Seide, die g
o ein verblaßter Duft überhaucht und in denen das Blühen bleicht, und g
o andere Blumen malte er, die umrändelt von güldenen und opalenen o
o Kanten als farbige Lichter im Dunkel aufschwälen. Auf einem seiner o
o Gemälde versinken die hellen Blüten gleichwie tote, weiße Schmetter^ g
o linge in das tiefe Dunkel zusammengeschmolzener Farben; auf einem o
o anderen lodern jachflammig rubinrote Rosen. Er malte die Blumen als g
o silbriges Schimmern, als lichtes Leuchten, als goldiges Glühen. Auf o
o einigen prasseln die Blumenblüten sprühend auf und kaskadieren her^ g
o nieder in Flüssen geschmolzener Almandine, Topase und Saphire. □ g
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