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g Goyas Leben hat schon viele Schilder er gefunden, und eine reiche g
g Literatur erzählt uns Tatsachen und Legenden. Sie zu berühren, gehört g
§ nicht in den Rahmen dieser Geleitworte, welche nur sagen sollen, was §
g diese Ausstellung beabsichtigt, nämlich: Goyas Werk bekannter zu g
g machen. g
§ Der geistvolle spanische Hofmaler Carducco verdammte Velasquez, g
g weil er die Kunst dadurch entwürdigte, daß er sich die Natur zum Vor*- §
g bilde nahm. Er verglich ihn mit dem Antichrist, von dem der wahren g
g Kunst der Untergang drohe. Dieses Urteil wurde geschrieben im 17. Jahr* g
g hundert, in einer Zeit ununterbrochener Entwicklung, als Titian, Tintoretto g
g und el Greco in ihren Bildnissen ihre naturalistischen Meisterwerke g
g geschaffen hatten, als die Dame in Schwarz von Rubens noch auf der g
g Staffelei stand. g
g Um wie viel schrecklicher muß da Goya seinen Zeitgenossen, dem g
g Raphael Mengs und seinem akademischen Anhang, erschienen sein. g
g Und wir — am Beginne eines neuen Jahrhunderts, wir müssen g
g noch für Manet kämpfen und van Gogh verhöhnt sehen, aber wir g
g bewundern schon den alten Meister Goya. g
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g CARL MOLL. I