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o Wohl war meine Lehrzeit mit dem Verlassen des Canonschen o
o Ateliers noch nicht abgeschlossen, denn ich setzte meine Studien o
o unter der Leitung Leibis in München fort. Dies geschah in Gemein' o
o schaft mit einem anderen Österreicher, dem damals in München o
o weilenden, hochbegabten und mit einem außergewöhnlich großen o
o Kunstverständnis ausgestatteten Maler Karl Schuch aus Wien. Diese o
o in jener Zeit gar nicht häufig vorkommende Eigenschaft konnte o
o mich beim täglichen Verkehr mit Schuch durch ihre dauernde Ein' o
o wirkung wohl in dem Vorsatz bestärken, an den einmal als richtig o
o erkannten Zielen festzuhalten. So unbedingt man einerseits durch o
o das Studium der alten Meister sowie durch die Lehren hervor.*
o ragender zeitgenössischer Maler auf den rechten Weg geführt werden
o mußte, so schwer fiel es andererseits in jener Zeit ausgeprägten
populären Kunstgeschmackes gegen den herrschenden Geschmack
und damit gegen die ganze gebildete Welt anzukämpfen. Findet
man in solchen schwierigen Zeiten ein kleines Publikum, auch wenn
es nur aus einem einzigen Gesinnungsgenossen besteht, so ist damit o
der absolut notwendige Halt geschaffen, von dem aus der wirksame o
Widerstand, ja selbst die allgemein bekannte Herausforderung: “das o
Jahrhundert in die Schranken zu fordern”, erfolgen kann. o
So ist mir während meiner künstlerischen Entwicklungszeit schon o
im frühen Alter die weitgehendste künstlerische Förderung von zwei g
auserwählten Vertretern der österreichischen Kunst zu teil geworden o
und es freut mich, noch in meinen älteren Tagen offen und dank' o
barst davon Zeugnis ablegen zu dürfen, woher mir zu einem großen o
Teil' die künstlerische Hilfe zukam, die mir als Maler ermöglichte, o
mich ohne Furcht in den Kampf ums Dasein zu stürzen.
WILHELM TRÜBNER §
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