Full text: Gedächtnis-Ausstellung Eugen von Kahler

E 
oooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo 
o 
lugen von Kahler ist am 6. Jänner 1882 in Prag geboren und g 
noch nicht dreißig Jahre alt im Dezember 1911 daselbst ge^ g 
storben. Wichtiger als die akademische Schule, die er in g 
g München von Knirr, Stuck und Habermann erhielt, wurde für ihn g 
g die Lehre, die er selbst auf dem Weg seiner immer angestrengten g 
g Entwicklung von großen Künstlern und aus der Natur sich nahm, g 
g Die Strömung der Zeit zog ihn über Berlin nach Paris, wo er in g 
g tiefen Wandlungen und sogar Verwandlungen an allen Kämpfen und g 
g Ernten der neuen Malerei Teil hatte. Aber viel teurer waren und g 
g wurden ihm gegen das Ende seines Lebens zu die alten Meister, von g 
g denen er Rembrandt, den Spaniern und Venezianern, späterhin Raphael g 
g und Giorgione mit unendlicher Ehrfurcht und Liebe anhing. g 
g Wie sehr auch die Einflüsse aus den mannigfaltigen Studien in g 
g seine Art sich verwoben, sein endgiltiges Werk bleibt doch einsam g 
g und ohne Brücke in dieser Zeit und in diesen Ländern, und ver^ g 
g geblich, ja verzweifelnd suchte er in seiner Umgebung eine menschlich g 
g belebende Antwort auf diesen allenthalben fremden Reichtum, der g 
g aus der Tiefe seiner orientalischen Abstammung in das Jetzt und g 
g Hier verschlagen unaufhaltsam ihm emporstieg. Die europäischen g 
g Menschen, die europäische Natur boten ihm nichts als Kampf, und g 
g sein einziges, größtes Erlebnis, wurde sein Aufenthalt in Aegypten, g 
g Tunis, Spanien, ein entzücktes Wiedersehen, ein Entdecken der ihm g 
g wirklichen Welt. g 
g Vor dieser bedeutenden Scheide in seinem Leben bestand seine g 
g Arbeit in unglücklicher Mühe um Beziehung zu dem, was er täglich g 
g und selbstverständlich um sich sah, daneben wagte sich verstohlen g 
g sein Eigenes hervor, nächtig, wie aus einem Kerker und die visionären g 
g Kompositionen aus dieser Zeit, in der ihm Goya besonders nahe g 
g stand, trugen ein Grauen von allzugroßer Fremdheit, von Rechte g 
g losigkeit in dem Gefüge, in dem er erwachsen war. Dem aus dem g 
o o 
OOOOODOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.