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Werke dieses sorglosen Künstlers, sind verschollen, das
dritte ist als ein dekoratives Gemälde noch heute im
Prager Palais Defours zu sehen. Dort hängen auch
zwei Supraportas, „Schneewittchen'" und „Aschenbrödel“,
und vier Putti als Eckbilder eines Pfafonds, in einer
gar nicht zufälligen Nachbarschaft mit dem Mittelbilde
„Flora" von Makart. In jenem entscheidenden Winter
1880/81 entstand auch ein gelungenes Bildnis Friedrich
Bodenstedts, der sich vorübergehend in Prag auf
gehalten hatte.
Von Canon wurde Leo Diet an den Kronprinzen
Rudolf empfohlen. Dieser hochsinnige Prinz, der wahre
Sohn seiner edlen Mutter, war Diets gute* Genius; er
ist auch ihm zu früh gestorben . . . Der Kronprinz
verschaffte dem jungen Künstler zunächst einen län
geren Urlaub, den Diet 1881/82 zur weiteren Ausbil
dung seines Könnens in Paris verbrachte. Hier fand sich
der Maler und der Mensch endlich in sein eigentliches
Element: er malte, im Verkehre mit Michael von
Munkäcsy, Porträts, Architekturen, historische Genre
bilder, wie es eben kam. Angeregt durch Robert
Hamerlings „Ahasver in Rom" entstand damals
unter anderem das große Historienbild „Nero an
der Leiche der Agrippina", das auf einer Pariser
Ausstellung starken Eindruck machte. Diet war aber
auch bald heimisch in der Pariser Boheme. Der
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