Full text: Fälschungen und Faksimiles von Kunstwerken des 19. Jahrhunderts (VI. Ausstellung im Oberen Belvedere)

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Fälschungen von Zeichnungen und Aquarellen mit gefälschter 
Signierung und Verfälschungen von Originalzeichnungen 
Schieies durch Aquarellkolorierung. 
98 Paar in Umarmung. Kreidezeichnung auf Papier. Bezeich 
net: Egon Schiele 1917. Fälschung. 
99 Mädchen. Aquarellierte Zeichnung auf Papier. Bezeichnet: 
Egon Schiele 1917. Plumpe Fälschung. 
100 Mädchenakt. Aquarellierte Zeichnung. Bezeichnet: Egon 
Schiele 1918. Von fremder Hand aquarelliert. 
Karl Schindler, geboren 1822 in Wien, gestorben 1842 
in Laab bei Wien. — Die Werke Karl Schindlers werden 
erst seit kurzem von den Sammlern Altwiener Kunst ge 
sucht. Fälschungen seiner Werke sind verhältnismäßig selten, 
doch werden öfter Werke aus dem Kreise seines Lehrers 
Peter Fendi — Treml und Albert Schindler — als Arbeiten 
Karl Schindlers ausgegeben. 
101 Rastende Dragoner. Öl. Bezeichnet: C. Schindler. Neuere 
Fälschung. 
Moritz von Schwind, geboren 1804 in Wien, ge 
storben 1871 in München. — Da Moritz von Schwind in 
unvergleichlichem Reichtum der Darstellung dem deutschen 
Märchen die sinnfälligste Gestalt im 19. Jahrhundert ver 
liehen hat und dadurch dem deutschen Herzen nahesteht 
wie wenige andere Künstler, in seiner Frühzeit dem musi 
kalisch-literarischen Kreise um Franz Schubert auf das engste 
verbunden war, sind seine Werke in Deutschland und Öster 
reich eifrigst gesuchte Sammelobjekte. DiesemVerlangen ent 
spricht auch die überreiche Zahl vonFälschungen, insbesondere 
von Aquarellen. Wie bei den meisten großen Fälschungs 
komplexen nach einzelnen Künstlern sind drei Hauptgruppen 
feststellbar: 1. Die mit seinem Namen in Fälschungsabsicht 
versehenen anonymen Arbeiten von Zeitgenossen, meist 
untergeordneter künstlerischer Bedeutung. 2. Die eigentlichen 
Fälschungen, Kompilationen und Variationen seiner Werke 
von Fälscherhand, besonders beliebt solche mit figuralen 
Szenen, die den Wiener Freundeskreis wiedergeben sollen, 
ln dieser Gruppe lassen sich sogar einzelne charakteristische 
Fälscherpersönlichkeiten mit großen Oeuvres konstatieren. 
(Sehr instruktive Beispiele dieser Art im Anhang von Otto 
Weigmanns Schwind-Monographie: Klassiker der Kunst, 
Band IX.) Zahlreich sind auch die in Fälschungsabsicht ge 
machten, oft nur leicht variierten Nachzeichnungen nach 
Gemälden, Zeichnungen, Lithographien, Radierungen und 
Holzschnitten des Künstlers. 3. Photomechanische und andere
	        
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