18 
\ 113 Graf und Gräfin Bernstorff. Moderne Fälschung einer 
Biedermeier-Hinterglasmalerei mit Silhouetten-Porträts in 
alter Montage. 
Karl Spitzweg, geboren 1808 in München, gestorben 
1885 in München. — Spitzweg-Fälschungen sind namentich 
in Deutschland häufig. Seine beliebtesten Sujets wurden in 
eigenen Werkstätten (Nürnberg) kopiert und von den Fälschern 
mit dem Monogramm Spitzwegs in den Handel gebracht, 
mitunter auch ein gefälschtes Attest des Künstlers beige 
geben. 
i 114 Der Kaktusfreund. Stellenweise mit Ölfarbe übermalter 
photomechanischer Farbendruck auf Papier nach dem Ori 
ginalgemälde in der fürstlich Liechtensteinschen Gemälde 
galerie in Wien. Auf Leinwand aufgezogen; auf der Rück 
seite künstlich patiniert und mit einem Siegelabdruck (zur 
Vortäuschung einer alten Sammlerprovenienz) versehen. 
Franz Stuck, geboren 1863 in Tettenweis. 
115 Weibliche Akte. Bleistiftzeichnungen. Bezeichnet: Franz 
Stuck. Nachzeichnungen nach den photomechanischen Re 
produktionen (in H. W. Singers „Meister der Zeichnung 
Band Stuck) der Originalvorzeichnungen Stucks zu den Ge 
mälden: Das verlorene Paradies und Bacchanal. 
Matthias Rudolf Toma, geboren 1792 in Wien, ge 
storben 1845 in Wien. 
116 Partie aus dem Prater. Öl auf Karton. Bezeichnet: M. 
Toma fec. A. 1831. Originalgemälde von Toma als Beispiel 
dafür, daß seine Werke von solcher Art (namentlich wenn 
sie nicht signiert sind) als Originalgemälde F. G. Waldmüllers 
— meist mit gefälschter Signatur — ausgegeben werden. 
Österreichische Galerie. 
Ferdinand Georg Waldmüller, geboren 1793 in 
Wien, gestorben 1865 in der Helmstreitmühle bei Mödling. 
— Da die technische Präzision des Künstlers äußersten 
Schwierigkeiten der Nachahmung begegnet, sind moderne 
Fälschungen selten. Um der großen Nachfrage nach seinen 
Werken, besonders in Österreich, zu genügen, werden Bilder 
der seiner Mal weise ähnlichen Zeitgenossen — wie vor 
allem Matthias Rudolf Tornas (Kat.-Nr. 116) oder seiner 
unmittelbaren Schüler Jauner, Zichy, Maier und Rosalie 
Amon, die seine Werke häufig kopierten — unsigniert oder 
mit gefälschter Signatur als Originale Waldmüllers ausge 
geben. Auch die dilettantischen Bildnisse seines Sohnes