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sind ganz vortrefflich. Überhaupt scheint uns der kreuz
tragende Christus vozüglicher als die Madonna . . . Ein
kleines Bild von Fendi: (Nr. 137), ein Mädchen, nachsinnend
vor einem Lotteriegewölbe, gehört sicher zu den Glanz
stücken dieser Ausstellung. Voll Leben, voll Wahrheit, ganz
aus der Natur gegriffen und mit einer seltenen Anmuth
ausgestattet, hat dieses Bild uns lange gefesselt. Auch
noch ein paar andere, fast skizzenhaft kleine Bilder dieses
Meisters Nr. 143, ein Taufgang . . . sind durch Wahrheit
und Lebendigkeit ausgezeichnet . . . Nr. 152 ein lebens
großes Porträt (Sr. Durchlaucht Fürst Vinc. von Auersberg)
von Em. Amerling ist in vieler Beziehung ausgezeichnet . . .
Hrn. Weidner's Porträt der Dlle. Wilhelmine Koberwein,
Nr. 159 und Hm. Amerling’s Fischerknabe, Nr. 160 dürfen
ebenfalls mit gerechtem Lobe genannt werden ... Die
Blumengemälde auf Porcellän von Jos. Nigg (Nr. 176) sind
trefflich . . . Im . . . Zimmer ziehen besonders Hrn. Wald-
müller's vortreffliche Arbeiten das Auge an. Nr. 194, ein
Tyrolerschütze, gehört ohne Widerspruch zu den werth
vollsten Arbeiten dieses Genres. Voll Anmuth ist das kleine
Bild Nr. 195, ein Bettelknabe auf der hohen Brücke in Wien,
und in Nr. 196, dem Knaben, der in der Schule die Fleiß
medaille erhielt, und nun von den freudigen Ältern dem
blinden Großvater zugeführt wird, spricht sich eine Gemüth-
lichkeit aus, welche wahrhaft rührend an das Herz klingt.
. . . Nr. 203, ein Mahleratelier, von Danhauser, gehört zu
den beachtenswerthen Pieren der Ausstellung, besonders
was den Humor in der Erfindung betrifft. Weniger genügte
uns 202, Scene aus dem Mahlerleben, noch minder 206,
Pegasus im Joche, worin indessen die Gestalt des, dem sich
aufschwingenden Flügelrösse stier nachschauenden Mannes
höchst ergötzlich componirt ist. . . Zwey Architekturstücke,
das Innere der Stephanskirche (Nr. 225) von K. Rösner, und
eine gothische Gruft von de Pian ziehen ebenfalls die Auf