14
Grundankäufe seit dem Jahre 1693. Seit dem Jahre 1700
Anlage der Gartenarchitektur durch Johann Lucas von
Hildebrandt. 1702 Terrassierung des Gartens, dessen Ge
staltung der seit 1704 unter Mitarbeit Hildebrandts auf
genommene Wiener Stadtplan von Anguissola und Marinoni
noch ohne das erst später geplante Hauptschloß auf der
Höhe gibt. 1714—1716 Bau des unteren Gartengebäudes
am Renn weg und der Orangerie. 1715 Beginn der Anlage
des Wasserwerks (Kosten 20.000 fl.). 1717 Berufung des
Gartendirektors Dominique Girard aus München. 1721 bis
1723 Bau des Hauptgebäudes. Arbeit der Schlosser Arnold
und Conrad Kiefer an den Gittertoren.
Nach dem Tode des Prinzen Eugen am 21. April 1736
erbte den Sommerpalast Prinzessin Anna Victoria von
Savoyen und verkaufte in den folgenden Jahren den
größten Teil der Kunstschätze und der Inneneinrichtung.
1738 erwarb Kaiser Karl VI. die Bibliothek und Kupfer
stichsammlung, die der Hofbibliothek einverleibt wurden.
1752 erwarb Kaiserin Maria Theresia durch Kauf von der
Prinzessin von Savoyen das „geweste Prinz Eugenische
Haus samt dem grossen und schönen bey der Favoriten-
Linie sich befindenden Garten“. In kaiserlichem Besitz
erhielt der Sommerpalast des Prinzen Eugen die Bezeich
nung: K. k. Lustschloß Belvedere. Nach Küchelbecker
schilderte P. Mathias Fuhrmann in seiner „Historischen Be
schreibung der Residenz-Stadt Wien“ (Band III, Seite
von 1770 ausführlich die nach der Erwerbung durch die
Kaiserin zum großen Teile umgestaltete Einrichtung, die
repräsentativen Zwecken diente und im Hauptgebäude den
Charakter musealer Sammlung darbot. Die Menagerie und
das Vogelhaus gegenüber der Orangerie bestanden nicht
mehr. Im Jahre 1776 wurde die kaiserliche Gemäldegalerie
aus der Stallburg in das Belvedere verlegt. Am Anfang
des 19. Jahrhunderts kam die Ambrasersammlung aus
Schloß Ambras in das Untere Belvedere. Beide Samm-