Kntwürfe von Malern, Bildhauern und Architekten der
Barockzeit in Österreich bilden den vielgestaltigen Inhalt der
XX V. Ausstellung der Österreichischen Galerie. Keine andere
Epoche weist auch nur annähernd ein so reichhaltiges, immer
wieder neu auftauchendes Material auf, aus dem alle Phasen
des Schaffens sichtbar und anschaulich werden. Zur allmähli
chen Erforschung dieser glänzenden Epoche, die in der An
lage des Barockmuseums vor vierzehn Jahren ihr museales
Fundament erhielt, bieten die periodisch in kurzen Zeit
räumen zu wiederholenden Ausstellungen die beste Hilfe.
Die gegenwärtige, erste Ausstellung dieser Art enthält einige
Neuerwerbungen, die in die Aufstellung des Barockmuseums
noch nicht eingereiht wurden, im übrigen aber vornehmlich
Werke aus Privatbesitz. Einige ausgestellte Handzeichnungen
und Skizzen gehören sogar Beständen an, die sich noch aifs
dem achtzehnten Jahrhundert in Privatbesitz erhalten haben.
Auf derartige Bestände, die gewiß noch, kaum beachtet, vor
handen sind, anläßlich dieser Ausstellung aufmerksam ge
macht zu werden, wäre für die weitere Erforschung der Epoche
besonders wichtig und wertvoll. Denn sie geben, auch wenn
keine Arbeiten hervorragender Meister darin enthalten sind,
ein anschauliches Bild von dem lebendigen Spiel der künst
lerischen Kräfte. Wie sehr die Forschung durch das im Laufe
der Jahrzehnte immer weiter distanzierte Auseinanderlegen
alter Bestände erschwert und in die Irre geführt wird, zeigt
eine größere Gruppe von Grisaillen, die aus verschiedenen
Besitz in der Ausstellung zusammengekommen sind und so
verstärkt wieder den Beweis zu erbringen vermögen, daß sie
mit anderen, verschieden benannten Grisaillen im Barock
museum, im Rudolfinum zu Prag, in Privatbesitz zu einer alten
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