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im Werk Romakos überall schon vorbereitet. Dieses Resultat, in der
tragischen Situation des unerkannten Einzelgängers errungen, blieb
zwar ohne unmittelbare Folge, aber gerade von dieser Seite der Kunst
Romakos gibt es eine Verbindung wenigstens zu einem der Begründer
des Expressionismus im zwanzigsten Jahrhundert: Oskar Kokoschka
hat in seinen Bildnissen aus den Jahren um 1910 an die Porträtmalerei
Romakos angeschlossen.
Das Urteil über das Gesamtbild der Kunst Romakos mit ihrer Unaus
geglichenheit und Ungleichwertigkeit macht sich immer wieder in den
Ausrufen Luft: Er ist doch ein guter Maler gewesen! und: Es gibt
doch so vieles Unerträgliche in seiner Malerei! Wenn man sich nicht
mit dieser unfruchtbarsten Art der Beurteilung begnügt, erkennt man
in der Gestalt Romakos bald mehr als einen verschrobenen Außen
seiter, der ein bedeutendes malerisches Können an eine teils konven
tionelle, teils skurrile Bildthematik vergeudete. Nur dieses oberfläch
liche Bild seiner Persönlichkeit scheinen die Zeitgenossen gesehen zu
haben. Wir erkennen heute viel mehr in seiner Kunst, sehen Bezie
hungen nach verwunderlich vielen Richtungen, die bedeutsamsten und
tiefsten aber weisen in die Zeit, die Romako selbst nicht mehr erlebte,
wir denken vor seinen Bildern an Hodler, Munch, Kokoschka. Unter
seinen Zeitgenossen aber, deren Kunst die seine in einzelnen Zügen
verwandt war, kommen diejenigen ihm am nächsten, die gleich ihm
Einzelgänger waren, wie Monticelli und Odilon Redon (an dessen
Mystik vor allem eines der innerlichsten und harmonischesten Werke
Romakos erinnert, das kleine Bild des in geheimnisvoller Raumleere
schwebenden schmächtigen Mädchenkörpers [Nr. 10]).
Wir sollten dahin kommen, an Stelle dieser vielen Namen, die die
Vielgestaltigkeit eines Künstlers umschreiben, den einen Namen
Romako selbst zu setzen und damit das Wesen eines tragisch-feurigen
Geistes zu bezeichnen, der in der Malerei des vorigen Jahrhunderts
nicht seinesgleichen hat. Fritz Novotny
LEBENSDATEN ROMAKOS
Anton Romako wurde am 20. Oktober 1832 in Atzgersdorf bei Wien
geboren. Seit 1847 lernte er an der Wiener Akademie unter Wald
müller, hierauf in Carl Rahls Privatschule für Monumentalmalerei. Aus
dieser Anfangsperiode stammen eine größere Anzahl von gezeichneten
Kompositionsentwürfen und Studien zu Allegorien und Historien