Gemälde der ältesten Teutschen Meister, rz z
Von Martin Schön.
io. Eine Altartasel mit zwey schmalen Seitenstücken,
welche ehmals die Deckel des mittleren Bildes ausmachten.
Das Mittelstück stellet den Heiland am Kreuze vor/ welches
Maria von Johanne unterstützt umfastet, und bey dem zur
Linken ein Mann und ein? Frau (die Stifter dieses Gelübde-
Bildes ) andächtig knien.
Auf dem Seitenstücke zur Rechten steht man die H. Magda
lena mit dem Balfamgefaß in der Hand, und auf dem zur
Linken die H. Veronika/ die das Schweistuch vorzeiget. Im
Grunde eine grüne Landschaft mit dem Prospekt einer grossen
Stadt und eines Schlosses in der Ferne. Zu beyden Seiten des
Kreuzes / so wie auf jedem der Nebenstücke flieget oben ein in
Trauerflor eingehüllter Engel.
Auf Holz gemalt. Alle drey Stücke sind 3 Fuß - Zoll hoch.
Das Mittlere aber * Fuß 2 Zoll, und eines der Seitenstücke nur i Fuß breit.
Kleine Figuren.
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Aus dem fünfzehnten Jahrhundert.
i i. Eine Heil. Familie in einem Saale. Die H. Jungfrau
auf einem Thron fitzend / mit einer goldenen Krone auf dem
Kopf, halt in der Linken ein offenes Buch , und mit -er
Rechten das Christkind , dem der H. Joseph einen Apfel gibt.
Im Grunde sicht man durch die offene Thüre und Fenster
einen Garten. Auf dem Gemälde steht folgendes Monogramm
mit der Jahrzahl 1490,
Auf Holz. i Fuß 7 Zoll hoch, 1 Fuß y Zoll breit.
Ganze Figuren. Ein Viertel Lebensgrösse.