Gemälde der ältesten Teutschen Meister. 245
an ihm gerad aufsteht, und nach dem Dornreiß langet. Vor
dem Heiligen knien zur Rechten ein junger Mann, zur Linken
eine junge Frau , beyde in langen schwarzen Pelzkleidern,
und die Frau mit einem grossen weissen Kopfschleyer und Hals
tuch. Hinter ihr kniet ein schon erwachsenes Mägdchen, und
ein ganz weißgekleidetes Kind. Zu beyden Seiten des Thro
nes steht man in -er fernen Landschaft das Leben des H. Hie
ronymus vorgestellt. Zur Rechten, wie er vor einem Cruzi-
stxe knier, und stch mit einem Stein auf die blose Brust schlägt.
Etwas weiter seine Ankunft auf einem grossen Schiffe in
Cypern, wo er beym Aussteigen von dem H. Bischoffe Epi-
phanius empfangen wird. Zur Linken des Thrones ist in der
Ferne vorgestellt, wie er, die ihm auf Pferden, Maulthieren,
und Kameelen dargebrachten Geschenke ausfchlägt, um derey
Annahme vier Männer ihn kniend bitten. Der in beyden Land
schaften stch weithinanfziehende Horizont endiget mit Bergen
und steilen Felsen, auf welchen feste Schlösser, Windmühlen,
und andere Gebäude stehen.
Auf dein ersten oder innern Paar Flügeln find innwendig auf
der rechten Seite, die übrigen drey Kirchenlehrer, nämlich
der H. Ambrostus mit einer Ruthe in der rechten Hand, der
H. Augustinus ein Her;, in welchem ein Pfeil steckt, haltend,
(beyde in bischösslicher Kleidung) und in der Mitte der H.
Pabst Gregorius mit einem grossen Buch in beyden Händen
gemalt. Auf der andern innwendigen Seite dieser ersten
Flügel steht man drey Apostel, nämlich: den H. Andreas mit
seinem Kreuze, den H. Thomas mit einer Lanze, und zwischc)
ihnen den H. Bartholomäus mit einem Messer in der Hand.
Auf den äusseren Theilen dieser inneren Flügel steht man
auf der Seite zur Rechten Kaiser Heinrich den Heiligen mit