Erstes Zimmer.
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Von Hans Holbein dem jttNgel'N
7;. und 74. Zwey stehende Bildnisse eines vornehmen
Paares. Das erste eines jungen Mannes, mit krausen brau
nen Haupthaaren und wenigem Barte; in der Rechten halt er
einen Apfel, mit der Linken umfasset er den Knopf seines De
gens an der Seite. Seine Kleidung ist von besonderer Art.
Sie besteht aus einem rothen Unterkleide, und einem dunkel
braunen Pelzrocke darüber. Seine Beinkleider, die ihm bis
halben Leib hinaufgehen, sind bundfarbigt und ungleich, näm
lich, am rechten Bein ganz roth, und am Linken aus weissen,
violetten, und braunen Streiffen, d»bis auf die Zehen her
vorgehen, abwechselnd zusammengesetzt. Im Grunde zeiget
sich ein Portal, auf welchem man auf einer Tafel folgendes
liefet:
AN- Ä- NATo XPÖ- MDXXV- JETATIS- XXIII-
und über diesem die Stelle aus dem Psalter:
CREDO- VIDERE- BONA- DOMINI- IN- TERRA- VI-
VENTIVM- PSAL- XXVI-
Das andere Bildniß stellet eine ansehnliche mit einer vierfa
chen goldenen Halskette und einem lang herabhängenden golde
nen Leibgürtel geschmückte Frau in besten Jahren vor. Ihre
Kleidung ist ein bis auf die Erde reichender rother Rock, mit
sehr weiten breiten Aermelaufschlägen, von grünem Sammet,
womit auch der ganze Rock verbrahmt ist. Ueber der Brust
hat sie ein Stück geblümten Goldstoffs und auf dem Haupt
eine reichgestickce Perlenhaube. Im Grunde ein Portal auf