Full text: 120 der hervorragendsten Gemälde alter Meister [Altdorfer - Murillo] (Band 1, 1892)

ALESSANDRO BUONVICINO, 
MORETTO. 
GENANNT: 
Geboren: Rovato bei Brescia, gegen 1498; gestorben: Brescia, nach 1554. 
DIE HEILIGE JUSTINA. 
in Antiochien von heidnischen Eltern geboren. Sie wurde Christin, 
Ein vornehmer Jüngling, 
ihrer Schönheit berückt, wollte sie zur Ehe mit ihm zwingen und wurde Christ. 
Im Jahre 304, unter Kaiser Diocletianus, wurden Beide, Justina und Cyprianus, gemartert und 
enthauptet. 
sie heilige Justina war 
bekehrte auch ihre Eltern und weihte sich der Kirche. 
von 
Auf unserem Bilde steht die Heilige sieghaft mit der Palme in der Hand und senkt ihren 
Blick mit dem Ausdruck der Güte und Milde auf einen zu ihrer Linken knieenden, mit gefalteten 
Händen zu ihr aufblickenden vornehmen Mann, welcher der Donator des Bildes sein kann, aber auch 
verschiedene andere Deutungen zulässt. An der rechten Seite der Heiligen kniet ein weisses 
Einhorn, als Sinnbild der Jungfräulichkeit. 
Es ist das Hauptwerk des Meisters und zugleich eines der anziehendsten Bilder der nord 
italienischen Schulen des XVI. Jahrhunderts. Den wahren Autor dieses hochberühmten herrlichen 
Kunstwerkes hat man aber erst in diesem Jahrhundert wiedererkannt. Früher, vom 
hundert an, wurde es dem Tizian und dann dem Pordenone zugeschrieben. Es taucht bei uns 
zuerst im Schlosse Innsbruck in Tirol auf, wo es im Inventare der Bilder des Erzherzogs Sigismund 
Jahre 1663 als ein Bild bezeichnet wird, welches in das Schloss Ambras transportirt worden 
ist Im Inventare dieses Schlosses kommt es (um 1719) wieder vor, beide Male als Tizian. Im 
Jahre 1733 wird es in der Stallburg in Wien von Ferdinand von Storffer für sein Galeriewerk 
copirt und dem Pordenone zugeschrieben. Rumohr, Krafft, Waagen und Freiherr v. Ransonnet 
haben darauf hingewiesen, dass das Bild nur von Moretto gemalt sein kann und heute zweifelt 
Niemand mehr an der Richtigkeit dieser Annahme. 
Das Bild ist auf Holz gemalt, 200 Cm. hoch, 140 Cm. breit. 
Die Reproductionen sind zahlreich: 
% 
Stich von Ferdinand Berger, 1815, 35*8 Cm. hoch, 25-5 Cm. breit, als Pordenone. — 
Punctirmanier von F. John, 10 Cm. hoch, 
Stich von Seybold, 17*5 Cm. hoch, 12*4 Cm. breit (Kunst- 
j. Axmann, 13*9 Cm. hoch, 10 Cm. breit (Sigmund v. Perger’s Galeriewerk). 
— Der Kopf der Heiligen allein, von Paul Gleditsch, oval, 27*2 Cm. hoch, 24*4 Cm. breit. — 
Radirungen: 4*6 Cm. hoch, 3*2 Cm. breit (Stampart und Premier). 
8 Cm. breit (Duchesne l’ame: Musee de peint. et sculp.). 
breit (Ch. Blaues Hist, de peint., ecole venet., als Antonio Licinio). 
10 C111. breit (Gazette des beaux arts, 1873). Lithographien: J. Kriehuber, farbig von Paar. 
In jüngster Zeit: Stich von Victor Jasper. 
XVII. Jahr- 
vom 
Stich von Carl Rahl, 48*5 C111. hoch, 35 Cm. breit. 
7*4 Cm. breit (Taschenbuch Aglaia). 
schätze Wiens). 
Reveil, io*4 Cm. hoch, 
Holzschnitte: 12*9 Cm. hoch, 10 Cm. 
Hildebrand, 13 Cm. hoch
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.