ALESSANDRO BUONVICINO,
MORETTO.
GENANNT:
Geboren: Rovato bei Brescia, gegen 1498; gestorben: Brescia, nach 1554.
DIE HEILIGE JUSTINA.
in Antiochien von heidnischen Eltern geboren. Sie wurde Christin,
Ein vornehmer Jüngling,
ihrer Schönheit berückt, wollte sie zur Ehe mit ihm zwingen und wurde Christ.
Im Jahre 304, unter Kaiser Diocletianus, wurden Beide, Justina und Cyprianus, gemartert und
enthauptet.
sie heilige Justina war
bekehrte auch ihre Eltern und weihte sich der Kirche.
von
Auf unserem Bilde steht die Heilige sieghaft mit der Palme in der Hand und senkt ihren
Blick mit dem Ausdruck der Güte und Milde auf einen zu ihrer Linken knieenden, mit gefalteten
Händen zu ihr aufblickenden vornehmen Mann, welcher der Donator des Bildes sein kann, aber auch
verschiedene andere Deutungen zulässt. An der rechten Seite der Heiligen kniet ein weisses
Einhorn, als Sinnbild der Jungfräulichkeit.
Es ist das Hauptwerk des Meisters und zugleich eines der anziehendsten Bilder der nord
italienischen Schulen des XVI. Jahrhunderts. Den wahren Autor dieses hochberühmten herrlichen
Kunstwerkes hat man aber erst in diesem Jahrhundert wiedererkannt. Früher, vom
hundert an, wurde es dem Tizian und dann dem Pordenone zugeschrieben. Es taucht bei uns
zuerst im Schlosse Innsbruck in Tirol auf, wo es im Inventare der Bilder des Erzherzogs Sigismund
Jahre 1663 als ein Bild bezeichnet wird, welches in das Schloss Ambras transportirt worden
ist Im Inventare dieses Schlosses kommt es (um 1719) wieder vor, beide Male als Tizian. Im
Jahre 1733 wird es in der Stallburg in Wien von Ferdinand von Storffer für sein Galeriewerk
copirt und dem Pordenone zugeschrieben. Rumohr, Krafft, Waagen und Freiherr v. Ransonnet
haben darauf hingewiesen, dass das Bild nur von Moretto gemalt sein kann und heute zweifelt
Niemand mehr an der Richtigkeit dieser Annahme.
Das Bild ist auf Holz gemalt, 200 Cm. hoch, 140 Cm. breit.
Die Reproductionen sind zahlreich:
%
Stich von Ferdinand Berger, 1815, 35*8 Cm. hoch, 25-5 Cm. breit, als Pordenone. —
Punctirmanier von F. John, 10 Cm. hoch,
Stich von Seybold, 17*5 Cm. hoch, 12*4 Cm. breit (Kunst-
j. Axmann, 13*9 Cm. hoch, 10 Cm. breit (Sigmund v. Perger’s Galeriewerk).
— Der Kopf der Heiligen allein, von Paul Gleditsch, oval, 27*2 Cm. hoch, 24*4 Cm. breit. —
Radirungen: 4*6 Cm. hoch, 3*2 Cm. breit (Stampart und Premier).
8 Cm. breit (Duchesne l’ame: Musee de peint. et sculp.).
breit (Ch. Blaues Hist, de peint., ecole venet., als Antonio Licinio).
10 C111. breit (Gazette des beaux arts, 1873). Lithographien: J. Kriehuber, farbig von Paar.
In jüngster Zeit: Stich von Victor Jasper.
XVII. Jahr-
vom
Stich von Carl Rahl, 48*5 C111. hoch, 35 Cm. breit.
7*4 Cm. breit (Taschenbuch Aglaia).
schätze Wiens).
Reveil, io*4 Cm. hoch,
Holzschnitte: 12*9 Cm. hoch, 10 Cm.
Hildebrand, 13 Cm. hoch