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GIOVANNI BATTISTA CIMA da CONEGLIANO.
Thätig 1489—1508.
DIE MADONNA UNTER DEM ORANGENBAUM.
Meraviglie dell’Arte, Venezia, 1648, I. S. 59«.
venezianischen Aufenthaltes für die Kirche
Cima hat wahrscheinlich in Venedig den
iidolfi spricht von diesem Bilde in seinen
Er sagt, dass es Cima während seines
Santa Chiara in Murano ausgeführt habe.
ersten Unterricht genossen, und muss später schon als Meister auch in Venedig eine Zeitlang ge
lebt und gewirkt haben, aber es ist nicht sichergestellt, in welche Jahre dieser Aulenthalt hei.
Jedenfalls war es zur selben Zeit, da seine alte Malweise und die düstere Auflassung, einer moder-
die Werke des Bellini
Behandlung und einer weicheren Form zum Theile gewichen sind, wozu
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Auch Boschini und Zanetti führen unser
neu
und Antonello das Meiste beigetragen haben mögen.
Bild an und erklären es für eines der vorzüglichsten \\ erke des Meisters,
geschlossen werden, dass es Cima in den 90er Jahren des 15. Jahrhunderts gemalt haben werde.
Es ist in Tempera ausgeführt, obwohl zu jener Zeit die Ölmalerei den Venezianern schon lange
Aber es ist mit der vollendeten Meisterschaft eines ganz ausgebildeten Malers ge-
Aus alledem kann
bekannt war.
Es zeicrt auch nur wenig mehr von der Steifheit und Starrheit seiner trüberen Arbeiten,
und eine feine Charakteristik kann man in seinen Gestalten wahrnehmen, z. B. in der bigur des
Greis vor unsere Augen führt.
der Gestalt der Maria mit dem
macht.
heiligen Hieronymus, welche einen äusserst sympatischen würdigen
Am wenigsten erscheint das früher spröde ascetische Element in
Die Landschaft ist reich und voll Lieblichkeit und Grazie erfunden, es ist
Jesuskinde gemässigt.
aber in ihr auch ein Stück directer Natur angebracht, nämlich das Schloss von Colalto, welches
auf einem Hügel im Mittelgründe steht.
Das Bild ist auf Holz gemalt, 2 13 Cm. hoch, oben rund, 140 Cm. breit.
Es wurde im Jahre 1816 mit anderen Bildern in Venedig erworben.
Bezeichnet unten in der Mitte auf einem Zettel: