ANTONIUS VAN DYCK.
Geboren: Antwerpen, 22. März 1599; gestorben: Blackfriars bei London, 9. December 1641.
SAMSON UND DALILA.
schöne Bild zeichnet sich unter den Werken van Dycks besonders aus durch die
leses
dramatische Gewalt der bewegten Composition und durch die Tiefe und Sättigung
der Färbung, welche an die besten italienischen Werke erinnert. Seine Entstehung
mag denn auch in die Zeit nach dem Jahre 1627 fallen; als van Dyck von Italien zurück nach
Antwerpen kam. Weder vor noch nach dieser Zeit hat van Dyck so tief in ungebrochene Töne
getaucht, als nachdem er Bekanntschaft gemacht hatte mit dem blauen Himmel; der tiefen Färbung
Wald; Gestein und Meer der italienischen Landschaft und dem satten Colorit der welschen
Männer- und Frauen-Gesichter. Dieselbe Glut; die das Auge der italienischen Maler an volle Farbe
gewöhnte; begeisterte auch den niederländischen Künstler; obwohl er an solche Steigerung nicht
Nachahmung solcher Pracht; und der offene Sinn des Mannes Hess sich gerne
von
gewöhnt
war, zur
dem Beispiele seiner südlichen Vorgänger leiten. Erst als er wieder einige Zeit in der »silber-
Heimat und im nebelgrauen England weilte, mässigte sich auch wieder seine Farbe, der
von
tonigen«
allgemeinen Umgebung entsprechend.
Unser Bild ist fast ohne perspectivische Tiefe, aber die im Nebeneinander angeordneten
Figuren erzählen den Vorgang des Begebnisses vortrefflich. Die Wuth des seiner Kraft beraubten
Samson, dessen gewaltige Glieder ihm lahm geworden, den Dienst versagen, und die Gier der
Angreifer nach Erfolg ihres gefährlichen Unternehmens, die sich mit der Zaghaftigkeit der Furcht,
der Riese könne doch noch stark genug sein, sich ihrer zu erwehren, mischt, kommen vortrefflich
zum Ausdruck, und die auf ihrem Bette sich erhebende Dalila ist reizend und der Situation ent
sprechend bewegt. Die staunende alte Dienerin und das kläffende Schosshündchen bilden passende
Episoden.
Das Bild ist auf Leinwand gemalt, 148 Cm. hoch, 257 Cm. breit.
Es kommt aus der Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm und war in der Stallburg
aufgestellt, wo es Storffer für sein Galeriewerk en miniature copirte. Eine Wiederholung war in der
Collection of Reynolds. Eine alte Copie befindet sich in Brügge, dort als Original eines unbe
kannten Meisters angegeben.
Reproductionen existiren: Stiche: Henr. Suyers, 43*5 Cm. hoch, 62 Cm. breit.
10*5 Cm. hoch, 157 Cm. breit (Sigm. v. Perger’s Galeriewerk).
Männl, 41-4 Cm. hoch, 57'4 Cm. breit.
Stampart und Prenner).
Haine, Musee de peint. et sculpt.).
J. Axmann,
Geschabtes Blatt von Jacob
Radirungen: Prenner, 9-5 Cm. hoch, 137 Cm. breit
AR (Reveil) in Umrissen, 87 Cm. hoch, 12*4 Cm. breit (Duchesne
W. Unger, 22 Cm. hoch, 38 Cm. breit (k. k. Gemäldegalerie).