ANTONIUS VAN DYCK.
Geboren: Antwerpen, 22. März 1599; gestorben: Blackfriars, 9. December 1641.
BILDN1SS DES MALERS SNYDERS.
er vielbeschäftigte Van Dyck fand auch noch Zeig seine Freunde und Kunstgenossen
und zwar nicht selten sogar wiederholt, zu portraitiren. Besonders gerne scheint er
sich mit dem freilich charakteristischen Kopfe seines um 20 Jahre älteren Freundes
•de9 Malers Snyders, welcher mit ihm und Rubens in stetem Verkehre stand, zu beschäftigen. Er
radirte sein Portrait und malte es wiederholt. Eines derselben befand sich in der Galerie Orleans
in Paris, ein zweites ist noch jetzt in St. Petersburg.
Unser Bild taucht zum ersten Male in der Oeffentlichkeit auf, zur Zeit, als die kaiserliche
Galerie in den Jahren 1728 bis 1732 in der Stallburg aufgestellt wurde, und von dort kam es
mit der Ranzen Galerie in das Belvedere. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass es aus der
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Orleanischen Sammlung erworben worden ist, als diese nach dem Tode des Prinz-Regenten 1723
zur Versteigerung kam.
Der Maler Frans Snyders wurde in Antwerpen am 11. November 1579 getauft uud starb
daselbst am 19. August 1657. Er lernte bei Pieter Brueghel d. J. und H. van Baalen, und wurde
später ein Mitarbeiter und Freund des Rubens. Landschaften und Thiere auf den Ruben’schen
Bildern sind in vielen Fällen von Snyders gemalt.
Van Dyck stellte den berühmten Thiermaler nicht als Künstler dar. Nichts verräth auf
dem Bilde den Maler. Keine Palette, kein Atelierkleid oder sonstiges Atribut ist zu sehen. In
gewöhnlicher Portraitpose steht Snyders mit ausgeschlagenem weissen Kragen und schwarzem
Mantel, den er mit der linken Hand auf der Brust zusammenhält, und sieht dem Beschauer ernst
ins Gesicht. Man wäre versucht daran zu zweifeln, dass man hier ein Künstlerportrait vor sich
hat, wenn nicht unzweifelhaft derselbe Kopf in Van Dycks Iconographie als Radirung von seiner
eigenen Hand und als der Maler Frans Snyders bezeichnet wäre.
Das Bild ist auf Leinwand gemalt, hoch 111 Cm., breit 85 Cm.
Premier, hoch 21*3 Cm., breit 16 Cm., in Prenners Theatr. art. pict.
Es ist gestochen von