Full text: 120 der hervorragendsten Gemälde alter Meister [Orley - Wouwerman] (Band 2, 1892)

BERNAERT van ORLEY. 
Geboren: Brüssel, wahrscheinlich 1491 oder 1492; gestorben: daselbst, 6. Jänner 1542. 
BILD IN ZWEI ABTHEILUNGEN. 
ERNAERT begab sich als junger Maler zwischen 1509 und 1515 nach Italien und 
bildete sich in Rom bei Raphael weiter aus. 
Im Jahre 1518 wurde er in Brüssel 
von Margarethe von Oesterreich zu ihrem Hofmaler ernannt; in der Reformationszeit 
verlor er aber diese Anstellung und verliess Brüssel, bis ihm Maria von Ungarn i 
seine Stellung wieder zurückgab. Er war ein feinfühliger Künstler, und die Einflüsse, welche 
Italien erhielt, blieben von nachhaltiger Wirkung auf seine ferneren Kunstbestrebungen. 
Das Bild der kaiserlichen Galerie: in zwei Abtheilungen, gibt Zeugenschaft dieses Einflusses 
besonders in der Gewandung italienisches Gepräge. Es ist eine kirchliche Allegorie 
zu nennen, welche die Verfolgungen und das Martyrthum, das die ersten Christen 
hatten, darzustellen hat. 
Jahre 1532 
im 
er in 
und zeigt 
zu erleiden 
Die linke Seite der Tafel zeigt, wie König Antiochus Epiphanes im Tempel 
ein Götzenbild aufstellen und dabei Grausamkeiten verüben lässt. 
Die andere Bildhälfte stellt Momente aus der Apostelgeschichte vor. Die Säule, welche das 
zwei Hälften zu theilen bestimmt ist, ist theils aus Stein, theils aus Goldbronze gebildet, 
in der Mitte derselben ist die Signatur angebracht; 
Jerusalem 
zu 
Bild in 
\ 
& 
/ 
Das Bild ist auf Holz gemalt, 140 Cm. hoch, 180 Cm. breit. Es ist eines der feinsten Bilder 
des Meisters und wurde von Kaiser Franz I. im Jahre 1809 vom Kunsthändler Allard in Wien 
* 
erworben. 
Im Museum zu Brüssel befinden sich zwei Holztafeln, welche nach Mass, Form und Gegen 
stand die Flügel zu unserem van Orley bilden könnten; aber diese ziemlich rohen Malereien zeigen 
nicht seine Hand und dürften, die Zusammengehörigkeit dieser drei Tafeln angenommen, allenfalls 
von Gesellen der Orley’schen Werkstätte gemalt worden sein.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.