PETRUS PAU
S
BENS.
Geboren: Siegen, 28. Juni 1577;
estorben: Antwerpen, 30. Mai 1640.
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SELBSTPORTRAT.
r gealterte Meister steht vor uns. Das gelockte Haar ist leicht grau bereift, der
Schnur- und Kinnbart sind noch hellbraun geblieben. Die einst so stramme Gestalt
ist etwas gebeugt, das im frühen Mannesalter so kraftvolle Gesicht ist eingesunken,
der geistvolle Blick der Augen hat etwas Müdes. Das Haupt bedeckt ein breitkrämpiger, schwarzer
Hut; er trägt ein schwarzes Kleid mit weisser Halskrause, die behandschuhte Rechte hält den
linken Handschuh, die Linke ruht auf dem Degengehänge. Rubens malte das Bild wahrscheinlich
in seinem Todesjahre. In seinem Testamente ordnete er den Verkauf seiner Bilder, von welchem
er sein eigenes und jenes seiner Frau Helene Fourment ausnahm, die er seinen Kindern zum
Andenken überlässt.
Dieser mächtige Geist beherrschte alle Stoffe mit gleicher Meisterschaft und Vollendung,
und überall weiss er die einfachsten und richtigsten Ausdrucksmittel zu finden. Bis zu seinem Tode
arbeitete er in ungeschwächter Kraft, trotz eines Gichtleidens, das ihn in seinen letzten Lebens
jahren sehr peinigte. Seine sehr zahlreichen Werke sind überall zerstreut. Besonders reich daran
sind die Galerien Wiens, Münchens und Madrids. Als seine Mitarbeiter nennt man Snyders,
van Uden, Jan Brueghel I. und Jan Wildens. Mehr oder weniger standen alle Maler der Antwerpener
Schule während des Lebens dieses grössten vlämischen Meisters unter seinem Einflüsse.
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Sein hier reproducirtes Selbstporträt ist auf Leinwand gemalt, 109 Cm. hoch, 83 Cm. breit.
P.P AVBIN5.
Es ist bezeichnet links auf der Säule:
Das Bild befand sich im Kunstbesitze des Kaisers Karl VI. und wurde von Storffer in der
Stallburg für sein Galeriewerk copirt.
Es wurde gestochen von J. Kovatsch, 12*2 Cm. hoch, 9*2 Cm. breit (Sigmund v. Perger’s
— J. Lindner, 27 Cm. hoch, 30 Cm. breit (Gesellschaft für vervielfältigende Kunst
Radirt (oval) 57 Cm. hoch, 4-2 Cm. breit (Stampart und Preuner).
Galerie werk),
in Wien). —