Full text: 120 der hervorragendsten Gemälde alter Meister [Orley - Wouwerman] (Band 2, 1892)

FRANCESCO MARIA MAZZOLA 
GENANNT 
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Geboren: Parma, 18. Jänner 1504; gestorben: Casalmaggiore, 24. August 1540. 
DER BOGENSCHNITZER. 
ARMIGIANINO muss als ein Meister ersten Ranges anerkannt werden, obwohl er nie 
zu einem selbstständigen Stil gelangte, und vom Eklekticismus auch nie ganz frei 
geworden ist. In erster Reihe war es Correggio, dem er nachstrebte, dann nahm ihn 
aber neben anderen auch Francia’s Glätte und Grazie gefangen. Correggio’s schwärmerisches Wesen 
tritt in den Werken Parmigianinos überall zu Tage, und seine Kindergestalten sind voll reizender 
Lebendigkeit und Schalkhaftigkeit. 
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Diese letztere Eigenthümlichkeit kommt am stärksten in seinem Bogenschnitzer und den beiden 
Amoretten hervor, die der Beschäftigung des Gottes lebhaft schäkernd beiwohnen; das Bild ist auch 
dem Correggio zugeschrieben worden. 
Vasari spricht IX. 130, XL 238 von einem solchen Bilde des Parmigianino, welches er 
für den Cavaliere Baiardi in Parma malte. Im Jahre 1558 kam es in den Besitz des Staats- 
secretärs Antonio Perez in Madrid. Kaiser Rudolph II. liess durch seinen Botschafter wegen der Erwer 
bung des Bildes Schritte thun, und es gelang auch später, dasselbe durch die Vermittlung des Grafen 
Contecroy in Brüssel zu erlangen, wonach es zum Kaiser nach Prag gebracht wurde, 
sah es in der Wiener Kunstkammer und sagt darüber Seite 302: 
»— — — — — Amor, per far colpi mortali, 
Fabrica un arco, e fra le gambe al par, 
Vede un amor che ride, e un lagremar: 
Per do tiri fä quei crudi strali.« 
Das Bild ist schon in früherer Zeit öfter copirt worden, und Rudolph II. besass selbst neben 
dem Originale noch zwei Copien. Eine derselben wurde im Jahre 1648 von den Schweden ent 
führt, während das Original schon im Jahre 1631 vom Schatzmeister des Kaisers nach Wien 
gesendet worden war. 
Die von den Schweden entführte Copie wurde von der Königin Christine nach Rom 
gebracht. 1722 kaufte der Herzog von Orleans 252 Bilder des Kunstnachlasses der Königin für 
den Preis von 93.000 Scudi und nach dessen Tode kam die Copie des Bogenschnitzers in den 
Besitz des Herzogs von Bridgewater. 
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ehe man seine Geschichte kannte 
eine Zeit lang 
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Das Wiener Original ist auf Holz gemalt, 135 Cm. hoch, 56 Cm. breit. 
Das Bild wurde gestochen von van de Steen, 50 Cm. hoch, 24*8 Cm. breit (als Correggio). 
F. Bartolozzi, 347 Cm. hoch, 25 Cm. breit. 
A. Hanisch, 18*3 Cm. hoch, 
, 33*3 Cm. hoch, 267 Cm. breit. 
E. John, 10 Cm. hoch, 7*4 Cm. breit. (Taschenbuch Aglaia) 
Paul Gleditsch 
CI. Kohl, 1803, 11*4 Cm. hoch, 77 Cm. breit. —J. Krepp, 
Gregori, 1788, 38 Cm. hoch, 
12 Cm. breit. (Kunstschätze Wiens.) 
15*1 Cm. hoch, 8 Cm. breit. (Sigm. v. Pergers Galeriewerk.) 
Radirung: W. Unger, 117 Cm. hoch, 5*6 Cm. breit. (K. k. Gemäldegalerie 
197 Cm. breit, 
in Wien.)
	        
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