Full text: Moderne Meister (Band 3, 1897)

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seine specielle Quelle hierüber kennen 
dass Toma seine Studien hieran der k. k. Akademie der 
Wurz hach erzählt, 
stehen muss, das letztdatirte Bild Toma’s übersehen ward und 
es daher dort hiess »gestorben nach 1836«, während ihn Herr von 
Wurzbach erst nach 1843 sterben lässt, aber auch weiter unten 
annimmt, dass er noch 1861 am Leben gewesen sein könne. 
Wir möchten dagegen ins Treffen führen, dass Herr von 
Wurzbach im Jahre 1882 als sein 46. Band des Lexikons er 
schien, nichts davon wusste, dass Toma bereits im Jahre 1845 
gestorben ist. 
Im schönsten, gleichmässigst gewachsenen Walde gibt es 
einzelne Bäume, die immer noch über die Anderen ragen und so 
Einer war auch Joseph Höger, der stille, treffliche Meister mit 
einer Künstlerseele so voll des innigsten Empfindens und edlen 
Strebens, wie man eine solche Seelen - Adelsverwandtschaft 
nur wieder bei Peter Fendi oder etwa noch bei ein paar anderen 
Künstlern jener Tage zu finden vermochte. 
wir nicht 
bildenden Künste gemacht und auch Preise bekommen habe, was 
aber zweifelhaft wird, da der Name Mathias Rudolf Toma 
nach den mir seitens der Akademie ertheilten Auskünften gar nicht 
in den Schülerlisten Vorkommen soll. Was wir aus den beiden 
Bildern ersehen, zeigt uns, wenn wir gerade durchaus wollen, 
allenfalls den Einfluss von Thomas Ender, aber es ist eine mehr 
autodidakte Richtung, die wir hier constatiren möchten, wie ja 
überhaupt in Wien, wenn auch der locale Charakter unbedingt zu 
gegeben werden muss, alle hervorragenderen Maler für sich ausge 
sprochene Individualitäten gewesen sind, und oft so auseinander 
gehend in ihren Erscheinungen, dass man sich wundern möchte, 
wie dies nur bei der doch unvermeidlich bestandenen künstlerischen 
Fühlung möglich zu sein vermochte. 
Dieser jegliche Mangel an 
uns erlaubt ist, hier diesen Ausdruck zu 
Uniformität der Meister 
Mit einer vornehmen künstlerischen 
Bescheidenheit verband er wieder ein 
echt männliches Bewusstsein des Könnens 
und Vermögens. Mit einer gewissen Vor 
nehmheit der Gesinnung sah er daher 
auch über die Schwächen Anderer hinweg, 
um in Allem, was er ins Auge fasste, nur 
das rein Menschliche, zugleich aber auch 
Ideale hervorzuheben und zu schätzen. 
Der Verfasser hatte in seiner No 
vizenzeit Gelegenheit Joseph Höger 
kennen und schätzen zu lernen, denn 
als derselbe vom Jahre 1850 bis 1852 
an der Akademie die Elementarschule 
zu frequentiren hatte, wirkte Höger da 
selbst als Lehrer, und als einer, der sich 
nicht begnügte mit dem gewöhnlichen 
Schulunterricht, sondern (wie schon an 
anderer Stelle angedeutet wurde) jene 
Schüler welche sich für sein Kunstfach 
besonders interessirten, zu sich in sein 
Atelier lud, wo er ihnen allwöchentlich ein paar Stunden widmete, 
um sie mit den Radirungen der alten Meister und überhaupt 
mit dem Wesen der höheren Kunst vertraut zu machen. Dabei 
pflegte er auch die Mappen mit seinen eigenen Zeichnungen und 
Aquarellen zu öffnen, zeigte seine angefangenen Bilder, erklärte 
dabei den künstlerischen Vorgang sowie die verschiedenen Techniken 
der Malerei, kurz machte uns vertraut mit den für einen ernsthaft 
strebenden Kunstjünger so sehr wichtigen Disciplinen der ver 
schiedenen künstlerischen Verfahren. Und das geschah Alles so ruhig 
und vornehm, so ohne Pathos und doch so eindringlich, dass wir jeder 
zeit reich belehrt und entzückt von dem geliebten Meister schieden. 
Das ganze Wesen dieses Mannes war auch von einer Ausge 
glichenheit, wie ich diese im weiteren Verlaufe meines Verkehrs 
mit gar vielen Menschen nur selten wieder wahrgenommen habe. So wie 
seine Kunst liebte Höger als echter Wiener aber auch die Musik, 
weshalb bei ihm fleissig Kammermusik geübt wurde.*) Kurz, 
wenn 
gebrauchen 
der neuen Schule mochte vielleicht daher 
kommen, dass nicht, wie anderswo, ein 
Einzelner vorausgegangen ist, der den 
neuen Weg zeigte, sondern dass so Viele 
zugleich, und zwar ohne eine bestimmte 
gegenseitige, also intimere Fühlung, die 
neuen Pfade betreten und sich entwickelt 
haben. 
An dem Erblühen der Lithographie, 
einer Technik, mit der 
zu bemerken Gelegenheit hatten 
nie aufhören sollte, weil sie so viele 
malerische Reize bietet, nahm auch unser 
Künstler seinen Antheil und versuchte 
sich hierin mit sehr glücklichem Erfolge. 
Besonders gefielen, wie Herr Dr. Const. 
von Wurzbach berichtet, seine Land 
schaften aus der Schweiz, wie »Lawinen 
fall«, »Das Kreuz auf der Grimsel«, 
Baudenkmäler« und andere in Quer-Folio und Quart, während er 
aber auch viele Bilder von F'endi, Ender, Waldmüller u. A. 
in Schwarzlithographie sehr dankenswerth vervielfältigt hat, denen 
wir heute noch ab und zu in Sammlungen begegnen. 
Von den Oelbildern, welche im Laufe der Zeit, d. i. von 1830 
bis 1843, auf den Ausstellungen erschienen sind, nennen wir aus dem 
Jahre 1830 eine »Ideale Landschaft«, vom Jahre 1832 »Gegend bei 
Mürzsteg«, eine »Waldgegend und Felsenpartie bei Schottwien« 
(identisch mit den bereits oben genannten Bildern der kaiserlichen 
Galerie), vom Jahre 1834 »Partie aus dem Prater«, »Den Kirchhof 
von Eisenerz«, »Partie eines Wasserfalles aus Mixnitz«, von 1835 
»Partie bei Berchtesgaden«, »Aussicht vom Kobenzlberg«, und vom 
Jahre 1836 »Den Watzmann bei Berchtesgaden«, endlich von 1837 
»Die Ansicht von Gastein«. 
Herr von Wurzbach beanständet den Katalog der historischen 
wie wir schon 
man 
MATHIAS RUDOLF TOMA. Partie aus dem Prater. 
»Näfels Schlachtfeld«, »Alte 
Eröffnungsausstellung der neuen Akademie von 1877, weil in der Eile, in 
der so ein Katalog 
* Höger wohnte mit Fritz Gauermann, der auch musikalisch war, in 
ein und demselben Hause, und zwar in dem auf dem einstigen Kalkmarkt endenden 
»fast über Nacht« ent- 
man kann sagen
	        
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