Full text: Moderne Meister (Band 3, 1897)

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Landschaften gewürdigt und studirt haben mochte. Die sogenannte 
classische Landschaft findet heute zwar keine eigentliche Vertretung 
mehr, aber ihr Wesen wird, wenn auch in anderen Formen und in 
anderer Ausdrucksweise fortbestehen, sowie in der Landschaft, wie 
in der Kunst überhaupt, stets die beiden grossen Heerstrassen be 
gangen sein werden, deren eine zum erhabenen Idealismus und die 
andere zum ebenso berechtigten Naturalismus führt. 
In Wien dürften sich im Privatbesitze viele und auch ganz 
vorzügliche Bilder Marko’s befinden; die, welche Wurzbach im 
Lexikon aufführt, bilden natürlich nur eine kleine Zahl, denn seine 
Werke fanden direct von Florenz aus, sozusagen stets aus seiner 
Werkstatt, den Weg in alle Welt, 
graphen gesagt wird, »seine Kunstanschauung ist seinem Vaterlande 
fremd geblieben, 
Zeichnen; endlich ward auch durch den Einfluss der Mutter der 
Widerstand des Vaters aufgehoben, und wie uns die Acten der 
k. k. Akademie der bildenden Künste hier kundgeben, trat der Jüng 
ling am 15. Mai 1811 daselbst ein und blieb bis inclusive erstes 
Semester 1822 Schüler derselben.*) 1812 erhielt er den zweiten 
Preis im Zeichnen, 1813 den ersten Preis und 181g den ersten Preis 
im Malen. Das Oelgemälde »von ungefähr 3' Länge«, von dem der 
Meister auf der hiefür gemachten Tuschzeichnung die Notiz schreibt, 
er habe im Jahre 1821 hiefür den ersten Preis an der Wiener Aka 
demie erhalten, scheint wohl nicht im Zusammenhänge mit der 
Preiskrönung vom Jahre 1819 zu stehen. Jedenfalls konnte diese 
Auszeichnung vom Künstler als ein sehr glückliches und seine Be 
strebungen förderndes Ereigniss angesehen werden, da sie auch 
den Verkauf dieses seines Erstlingswerkes zur Folge hatte.**) 
Mit diesem Gelde konnte er die schönen Gegenden von Steier 
mark aufsuchen, was ihn selbstverständlich sehr vorwärts brachte. 
Nachdem er die Akademie absolvirt hatte, woselbst sich allmälig 
das Wohlwollen seiner Lehrer in Freundschaft umgesetzt hatte, 
wobei besonders des Akademie- 
directors von Zauner und des 
Professors Mössmer gedacht 
werden muss, wurde Fisch 
bach 1819 Supplent an dieser 
Lehranstalt, welche Stelle er bis 
zum Jahre 1836 eingenom 
men hat. 
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Wenn von einem seiner Bio- 
so ist das durchaus nicht richti 
denn Wien, 
respective Oesterreich schätzte seinen Meister hoch und ebenso des 
selben engeres Vaterland Ungarn, woselbst man es ihm in der 
That nicht an Schätzung, ja sogar reichlichen Ehren fehlen liess. 
Zu den bedeutsamen österreichischen Landschaftern der ersten 
er 
Hälfte des XIX. Jahrhunderts 
gehört auch Johann Fisch 
bach, geboren am 5. April 1797 
auf dem gräflich Breun er’schen 
Schlosse Grafenegg bei Krems 
in Niederösterreich. Sein Vater 
war, wie uns Mayer-Matsies 
in seinem Lebensbilde über den 
Landschafts- und Genremaler 
JohannFischbach*) erzählt, 
ein geborener Westphale, zuerst 
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Kammerhusar und später gräf 
licher Hofmeister des Grafen 
Breun er. Die Mutter des 
Bei den Kindern des kunst 
sinnigen Grafen Fries als Zei 
chenlehrer angestellt,***) ge 
langte der junge Künstler in 
die schönen Kreise der Wiener 
Gesellschaft. Im Jahre 1825 
unternahm Fischbach eine 
Reise nach Deutschland und die Schweiz, um sodann nach erfolgter 
Rückkehr, empfohlen von Franz von Rechberger, die Direction 
der fürstlich Paar’schen Kupferstichsammlung zu übernehmen, durch 
welche er erfolgreichen Einblick in die Kunst der alten Meister 
gewann.f) Im Jahre 1840 verliess er jedoch Wien, woselbst er 
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JOHANN FISCHBACH. Der hohe Göll vom rechten Ufer der Salzach bei Aigen gesehen. 
Künstlers war eine protestan 
tische Cantorstochter aus Menzenheim in Baiern, deren Mitgift, 
lediglich in einer ausgezeichnet soliden Erziehung bestanden habe 
was wohl in den meisten Fällen für den Gatten höher zu schätzen 
ist, als eine reiche, launenhafte Frau, die namentlich nicht jene 
Eignungen hat, welche für einen Künstler in seinem so intimen 
Schaffen zur Nothwendigkeit und Bedürfniss werden. Darnach 
gestaltete sich auch das Familienleben, in welchem der junge Fisch 
bach emporwuchs und wohl erzogen wurde, zu einem ganz besonders 
glücklichen. Mit vier Jahren kam der kleine Johann nach Wien, 
wohin sein Vater versetzt wurde. Bald wurde er daselbst mit seinem 
drei Jahre älteren Bruder in die Elementarschule eingereiht, 
um sodann, da es des Vaters Wunsch war, ihn zu einem tüch 
*) Mayer-Matsies gibt das Jahr 1813 an, in welchem er in die Aka 
demie eingetreten sei, was daher nicht richtig sein kann. 
**) Das Bild wurde durch den Director eines Erziehungsinstitutes in Press 
burg, Herrn Blasko, in demselben Jahre um 25 Ducaten gekauft. 
) Mayer-Matsies berichtet hiezu, dass der kunstsinnige Graf Fries auf 
seinem Besitzthum in Plankenberg ein adeliges Erziehungsinstitut einrichten liess, 
woselbst Fischbach den Zeichenunterricht leitete, aber auch zeitweise die Lehr 
stellen für Geographie und französische Sprache ausgefüllt habe. Hier fand auch 
der Künstler in der anmuthigen Umgebung dieses zum Musensitze umgewandelten 
Schlosses Gelegenheit zu fleissigen Studien. Befruchtend auf die Bildung des . 
Künstlers wirkte die Bekanntschaft mit dem damaligen Director der gräflichen 
Kunstschätze und dem späteren Vorstande der Albertina, Franz von Rech 
berger. In diese Zeit fällt auch Fischbach’s Bekanntschaft mit Katharina 
Gaigg, der Tochter eines Landwirthes zu Plankenberg, welche nachmals seine 
treue Gattin wurde, die ihn überlebte. 1820 verliess er wieder Plankenberg, um 
sich ganz seiner Kunstausübung widmen zu können. 
y) Bei der sich für den Künstler ganz neu gestalteten Thätigkeit erwachte 
aber auch in ihm die Lust, sich auf graphischem Gebiete zu versuchen, und es 
entstanden mehrere Blätter von Radirungen und Stichen, von denen wir namentlich 
das leicht behandelte und charakteristische Blatt »Ein Löwenpaar«, rechts oben 
bezeichnet »Joh. Fischbach 1856« hervorheben. (Siehe weiters Andresens 
Handbuch für Kupferstichsammler.) 
um 
tigen Handwerker heranzubilden, behufs technischer Vorbildung in 
die k. k. Normalhauptschule zu gelangen. Doch nicht Wünsche und 
Befehle reichen hin, ein junges Talent von seiner ihm gewisser- 
massen von der Natur und ihrem Triebe aufgedrungenen Neigung 
abzubringen. So ging es auch mit Johann Fischbach, 
er ein sehr fleissiger Schüler war, so hing er doch mit Vorliebe am 
Obwohl 
Ein Lebensbild von 
Nachruf an August Fischbach jun « 
*) »Johann Fischbach, Landschafts- und Genremalcr.« 
Mayer-Matsies. Mit einem Anhänge: 
München 1872, Theoder Ackermann. 
»
	        
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