13
Johann Adam Klein, von welchem die kaiserliche Samm
lung nur ein Aquarell aufzuweisen hat,*) wäre sicher sehr veranlagt
gewesen, Schlachtenbilder zu componiren und endlich auch zu
Johann Adam Klein’s Radirungen, deren Anzahl Nagler
schon im Jahre 1839 mit 252 Platten beziffert, sind heute noch
von allen Sammlern hochgeschätzt und werden es sicher immer
J. N. HOECHLE d. J. Kaiser Franz I. mit den verbündeten Heeren, die Vogesen überschreitend (2. Juli 1815).
Er starb zu
mehr werden.
München im Jahre 1875.
Nicht minder berechtigt
zu grösseren malerischen Auf
gaben auf dem Gebiete des
Krieges würden später die beiden
Schüler Fendi’s, Albert und
malen, falls ihm die richtige Ge
legenheit hiezu geworden wäre.
Klein genoss während seines
Aufenthaltes in Wien zwar die
Gunst des Fürsten Metternich u. A.,
aber von grösseren Aufträgen hat
nichts verlautet, wiewohl die
strenge und charakteristische Art,
mit der Klein Alles was er
sah erfasste, ihn zum Schlachten-
.
maler par excellence prädestinirt
haben würde.
Carl Schindler, gewesen sein,
wie noch manch’ i\ndere, darunter
der erst im Jahre 1875 ver
storbene Franz Zeilner oder
der bekanntere Friedrich Treml
(geb. 1816, f 1852), welche ins-
gesammt zu ihren Darstellungen
mit besonderer Vorliebe Scenen
aus dem Soldatenleben gewählt
haben.
Als vorzüglicher Schlachtenmaler wäre aber auch Leander
Russ in Betracht zu ziehen gewesen, der sich mit seinem
lebendig componirten Bilde: »Der Sturm der Türken auf die Löwel-
bastei wird von den tapferen Wiener Bürgern zurückgeschlagen«
*) Dieses Aquarell ist ein
Charakteristikum von Alt-Wien und stellt
»Das alte Burgthor« mit humorvoller
Staffage dar. Es ist bezeichnet: »Klein
fec. i8i2< und wurde durch den
verstorbenen Oberstkämmerer Grafen
Crenneville für die Aquarellen- und Handzeichnungssammlung erworben. Wir
geben hier eine Reproduction des Aquarells, um den in seiner Art ganz unüber
trefflichen Meister in Erinnerung zu bringen, der mit dem köstlichen Land
schaftszeichner und Radirer Joh. Christoph Erhard zugleich in Wien war und
deren Zeichnungen und Radirungen, was Naturwahrheit und schlichte, manierlose
Auffassung betrifft, zu den vorzüglichsten gehören.
J. A. KLEIN. Das alte Burgthor in Wien.