Full text: Moderne Meister (Band 3, 1897)

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Johann Adam Klein, von welchem die kaiserliche Samm 
lung nur ein Aquarell aufzuweisen hat,*) wäre sicher sehr veranlagt 
gewesen, Schlachtenbilder zu componiren und endlich auch zu 
Johann Adam Klein’s Radirungen, deren Anzahl Nagler 
schon im Jahre 1839 mit 252 Platten beziffert, sind heute noch 
von allen Sammlern hochgeschätzt und werden es sicher immer 
J. N. HOECHLE d. J. Kaiser Franz I. mit den verbündeten Heeren, die Vogesen überschreitend (2. Juli 1815). 
Er starb zu 
mehr werden. 
München im Jahre 1875. 
Nicht minder berechtigt 
zu grösseren malerischen Auf 
gaben auf dem Gebiete des 
Krieges würden später die beiden 
Schüler Fendi’s, Albert und 
malen, falls ihm die richtige Ge 
legenheit hiezu geworden wäre. 
Klein genoss während seines 
Aufenthaltes in Wien zwar die 
Gunst des Fürsten Metternich u. A., 
aber von grösseren Aufträgen hat 
nichts verlautet, wiewohl die 
strenge und charakteristische Art, 
mit der Klein Alles was er 
sah erfasste, ihn zum Schlachten- 
. 
maler par excellence prädestinirt 
haben würde. 
Carl Schindler, gewesen sein, 
wie noch manch’ i\ndere, darunter 
der erst im Jahre 1875 ver 
storbene Franz Zeilner oder 
der bekanntere Friedrich Treml 
(geb. 1816, f 1852), welche ins- 
gesammt zu ihren Darstellungen 
mit besonderer Vorliebe Scenen 
aus dem Soldatenleben gewählt 
haben. 
Als vorzüglicher Schlachtenmaler wäre aber auch Leander 
Russ in Betracht zu ziehen gewesen, der sich mit seinem 
lebendig componirten Bilde: »Der Sturm der Türken auf die Löwel- 
bastei wird von den tapferen Wiener Bürgern zurückgeschlagen« 
*) Dieses Aquarell ist ein 
Charakteristikum von Alt-Wien und stellt 
»Das alte Burgthor« mit humorvoller 
Staffage dar. Es ist bezeichnet: »Klein 
fec. i8i2< und wurde durch den 
verstorbenen Oberstkämmerer Grafen 
Crenneville für die Aquarellen- und Handzeichnungssammlung erworben. Wir 
geben hier eine Reproduction des Aquarells, um den in seiner Art ganz unüber 
trefflichen Meister in Erinnerung zu bringen, der mit dem köstlichen Land 
schaftszeichner und Radirer Joh. Christoph Erhard zugleich in Wien war und 
deren Zeichnungen und Radirungen, was Naturwahrheit und schlichte, manierlose 
Auffassung betrifft, zu den vorzüglichsten gehören. 
J. A. KLEIN. Das alte Burgthor in Wien.
	        
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