Full text: Moderne Meister (Band 3, 1897)

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Gemäldes von Adrian Brouwer, letzteren und Rembrandt dar 
stellend. 
genannten Monats, um 6 Uhr Abends, in der Pfarrkirche zu St. Rochus 
und Sebastian auf der Landstrasse statt, von wo aus auf dem Fried 
hofe nächst St. Marx die Bestattung erfolgte.*) In der Abtheilung 
»der Modernen Meister« der kaiserlichen Gemäldegalerie finden sich 
nachfolgende Bilder und Arbeiten Fendi’s aufgestellt: Das bereits 
oben erwähnte »Mädchen vor dem Lotterieladen«, bez. Fendi 
dat. 1829,**) ferner »Sterbende Amazone und griechischer Helm«, 
bez. Fendi, 1840, nach der Antike Saal XI, 82 und Saal XII, 
Schrein VI, 281 der Antikensammlung im kunsthistorischen Hof 
museum; sodann »Knabenbüste«, bez. Fendi 1837 (Saal IX, 
Schrein VII, 88); weiters »Kopf des Zeus Serapis«, bez. Fendi 1837 
(Saal IX, Schrein VIII, 122); »Pan und Nymphe«, bez. Fendi 183g, 
nach der Marmorgruppe im Saal IX, Schrein VII, 54; hinter der 
Gruppe brachte der Künstler einen Spiegel an, während auf dem 
Tische eine Rose liegt; endlich die Abbildung der Silberschale 
Aquileja, bez. Fendi 1838 (Saal IX, Schrein 
II, I). Sein namhaftestes Werk unter den 
Antikennachbildungen ist das »Bacchische 
Relief« nach dem Amazonen - Sarkophage 
(Saal XI, 173), bez. P'endi 1838. Dasselbe ist 
in der Aquarelle- und Handzeichnungssamm 
lung des kunsthistorischen Hofmuseums unter 
Nr. 195 aufgestellt. Fendi hat im besten Sinne 
des Wortes Schule gemacht. Seine bereits 
oben genannten Schüler Albert und Carl 
Schindler, Friedrich Treml, Zeilner 
und Staudinger***) sind der Kunstweise 
ihres geliebten Lehrers treu und redlich nach 
gefolgt; ohne ihn eigentlich nachzuahmen, 
wurden sie ehrliche Epigonen, denen es nur 
an längerer Lebensdauer oder aber auch 
an ernsterer Bethätigung, d. i. an Aufträgen 
grösseren Stiles fehlte. Aber auch auf spätere 
Künstler, die nicht mehr seine Schüler sein 
konnten, wirkte Fendi’s künstlerischer Einfluss. So konnte man bei 
Pettenkofen namentlich in dessen frühen Arbeiten noch dieselbe Rich 
tung erkennen, die er introducirt hatte! Freilich schlug dieser hervor 
ragende österreichische Maler später, namentlich bestimmt durch den 
Einfluss der modernen französischen Maler, ganz andere Wege ein, so 
dass sich immer mehr und mehr in seinem Kunstschaffen der locale 
Charakter verlor, gleichwie wir leider dies auch bei anderen seiner Zeit 
genossen zu sehen in der Lage waren. In den Fünfziger- und herein in 
die Sechzigerjahre begann überhaupt allgemein die Wandlung in der 
Charakteristik der Wiener Maler und was da noch in ihrem Sinne 
an bemerkenswerthen Werken geschaffen wurde, waren mehr oder 
minder Nachklänge, welche immer seltener wurden, um endlich zu 
Peter Fendi genoss als Mensch und Künstler die höchste 
Achtung; er lebte still und zurückgezogen seiner Kunst und 
suchte sich nie vorzudrängen; Ehren und Anerkennung, die ihm 
wurden, kamen von selbst, sie waren die natürliche Folge seines 
echten, unverfälschten künstlerischen Schaffens. Und so einfach 
und schlicht er selbst war, stellt sich auch sein künstlerisches 
Werden dar.*) Zuerst durch die Antike schon frühzeitig zu einem 
formgewandten sicheren Zeichner herangereift, belehrt er sich 
sodann, wie ihm hierzu die Gelegenheit wird, bei den besten 
niederländischen und holländischen Meistern und nimmt eine ge 
sunde und gewandte Maltechnik an. An der Akademie scheint 
er weniger Einfluss genommen zu haben, doch finden wir ihn als 
Schüler eingetragen, natürlich mit seinem Geburtsdatum um ein Jahr 
vorgerückt, und zwar vom 13. November 1810 
bis 1813, während in einem weiteren Protokoll 
(41V2/11) nur sein Name ohne weitere Daten 
verzeichnet erscheint. Als seine Lehrer da* 
selbst werden genannt: die Professoren Maurer, 
Lampi und Fischer. Zum wirklichen Mitgliede 
der k. k. Akademie der bildenden Künste in 
Wien wurde Fendi am 26. März 1836 ernannt. 
An Ehrenzeichen besass der Künstler die 
goldene Medaille, welche ihm der Kaiser für 
das demselben gewidmete Bild »Die Grotte 
von Corinale bei Triest« verlieh. Orden und 
sichtbare Auszeichnungen an Künstler waren 
damals noch etwas Rares, heute würde dem 
Meister unbedingt »das Ehrenzeichen« ge 
bühren. Fendi starb nach längerem Siech* 
thum am 28. August 1842, um n Uhr Nachts. 
Sein Leichenbegängniss, dem eine grosse An 
zahl von Künstlern und Leidtragenden aus 
den höheren Ständen anwohnte, fand an einem Dienstag, den 30. des 
aus 
ALBERT SCHINDLER. Der letzte Trost. 
*) An das Leben machte der Künstler wohl keinerlei Ansprüche. In sehr 
bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, kannte er auch später keinen Luxus. 
Seine Wohnung bestand, so viel ich mich aus meinen Knabenjahren erinnern 
kann, aus zwei Zimmern und einem Cabinet, in welch’ letzterem er zumeist selbst 
arbeitete. Das mittlere Zimmer sollte wohl als die eigentliche Wohnstube gelten, 
es standen aber auch da begonnene Arbeiten, sowie ich auch im ersten Zimmer 
wiederholt seine Schüler beschäftigt sah; kurz es war eben das Heim eines stets 
fleissig schaftenden Malers, wo es auch nicht anders als ateliermässig aussehen 
konnte, freilich ohne all’ den Schmuck und Plunder, welchen wir oft bis zur 
Ueberladung in den Arbeitsräumen unserer heutigen Künstler finden. Fendi 
verlebte nicht nur seine Jugend, sondern auch sein Mannesalter an der Seite seiner 
Mutter, die er als ein herzensguter Sohn wahrhaftig heilig hielt. Leider musste die 
arme, alte Frau ihrem geliebten Sohne in’s Grab nachsehen, wohin sie ihm auch in 
weniger als einem Jahre, am 26. Juli 1843, im hohen Alter von 87 Jahren folgte. 
Seine bereits genannte Originalradirung, wie er Arm in Arm mit seiner alten 
Mutter über den Heumarkt der Stadt zuschreitet, ist ein höchst charakteristisches 
Bild der beiden lieben Persönlichkeiten. Im Hintergründe sieht man die niedrigen 
Gebäude der Heumagazine, an deren Stelle und weiter hinauf die jetzige Marok 
kanergasse entlang die Traun’schen Häuser aufgeführt wurden, während noch 
später davor neue Gruppen von Häusern erbaut worden sind, welche nun mit 
der Heumarktkaserne in einer Front stehen. Vor der Kaserne, dazwischen die 
mit alten Gartenpappeln zu beiden Seiten bepflanzte Lastenstrasse lag, bestand 
der ehemalige Tandelmarkt, ein höchst feuergefährlicher Barackencomplex, 
der sodann bei der Stadterweiterung und den sich hieranschliessenden Ver 
änderungen in die Rossau verlegt wurde, wo freundliche lichte Hallen errichtet 
worden sind. 
*) Grab Nr. 1576. Auf dem Monumente liest man unter dem Namen 
Fendi, welchen zwei emporschwebende Engel tragen, nachfolgende Inschrift: 
»Sein Künstlergeist, so zart als sinnig, schuf Bilder, lieblich, ernst und wahr, sein 
Leben, gottgetreu und innig, bot selbst ein christlich Kunstwerk dar. Nun trösten 
ihn der Engel Harfentöne, die er so gern gemalt in milder Schöne.« 
**) Angekauft auf der akademischen Ausstellung im Jahre 1830, für die 
kaiserliche Galerie im Belvedere um den Betrag von 100 fl. C.-M. 
Der Letztgenannte wendete sich später als Zeichner dem Graveurfache 
zu, und war bei dem k. k. Hofgraveur Jauner beschäftigt. Er endete leider durch 
Selbstmord.
	        
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