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stock wird an der Hand der Religion in das Elysium und in den
Kreis der Dichter eingeführt, unter welchen ihn Homer empfängt
ist ein wahrhaftes Charakteristicum der Zeit, in der die so sehr
beliebte »sanfte Weise« jedes energische Moment ausschliesst. Von
ihm ist der figurale Theil des von Füger componirten alten Burg
theatervorhanges, der auch jetzt im neuen Hause adaptirt, als
Zwischenactvorhang in Verwendung steht, während der landschaftliche
Theil dieses Theatervorhanges von L. Schönberger gemalt ist.
Abel bereiste gleich den meisten seiner Collegen Italien,
studirte dort Rafael und Michelangelo und kehrte 1807 nach Wien
zurück, woselbst er bis 1818 eine Reihe von Gemälden, darunter
auch mehrere Altarbilder vollendete. In den ersteren wendete er sich
mit Vorliebe den antiken Stoffen zu; als Porträtmaler ebenfalls in
Gunst stehend, war seine letzte Arbeit ein Porträt des Kaisers
und wie uns Wurzbach in seinem biographischen Lexikon erzählt,
hatte er als Kind armer Leute eine harte Jugend, kam 24 Jahre
alt (1762) nach Wien, studirte an der Akademie der bildenden
Künste mit bestem Erfolge und bildete sich sodann in Italien weiter
aus, woselbst er namentlich Guido Ren i nachstrebte. Maurer
ist nicht nach dem in der kaiserlichen Galerie aufgestellten Bilde
zu beurtheilen, das bereits zu den altersschwachen Arbeiten gehört;
höchst bemerkenswerthe Leistungen finden sich unter seinen grösseren
mehrfachen Altarbildern, ebenso zeugen eine Anzahl von Bildnissen
von seiner guten Begabung und Schulung als Porträtmaler.
Maurer war an derselben Akademie, wo er einst als junger
Schüler von Mauipertsch nicht angenommen wurde, seit dem
Jahre 1785 als ein sehr eifriger Lehrer thätig. Er starb gleich
Füger im Jahre 1818.
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J. Ph. HACKERT. Der grosse Wasserfall in Tivoli.
Franz I. im Ornate. In weitere Kreise trat Abel mit seinen Radi
rungen, denen man eine leichte, freie Behandlung bei geistvoller
Darstellung nachrühmt.
Auch Carl Peter Goebel (1793, t 1823) steht noch mit
seinem Bilde »Jakob segnet die Söhne Josefs« im Zusammenhänge
mit der Füger’schen Lehre, dagegen hat der Görzer Franz Caucig
(1762, t 1828), wenngleich er durchaus in seinerzeit steht, während
seines vierzehnjährigen Aufenthaltes in Italien von dort viel Einfluss
erhalten. Er ist daher markiger in seiner Pinselführung und weniger
in Empfindelei zerflossen. Sein Bild in der Galerie, darstellend
»Salomons Urtheil«, ist zwar etwas zerfahren in der Composition,
hat aber gute Einzelheiten aufzuweisen. Caucig war ein anerkannt
tüchtiger Geschichtsmaler und seine Bilder sind sehr zahlreich;
als Porträtmaler war er ebenso geschätzt.
Hubert Maurer, steht gleichfalls noch in den Traditionen
der damaligen Akademiker. Er ist zu Röttgen bei Bonn 1738 geboren
Zu den Schülern Maurer’s zählt der begabte Carl Russ
(geb. zu Wien 1779, t daselbst 1843), welcher, wenn auch später
schon beeinflusst von den neueren Intentionen der Historienmalerei,
namentlich durch den während der Besetzung von Rom durch die
Franzosen nach Wien geflüchteten berühmten Eberhard Wächter,
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doch noch zum guten Theil in der alten Kunstrichtung gravitirt.
Sein in der kaiserlichen Gemäldegalerie aufgestelltes Bild »Hecabe
beweint ihre Kinder«, womit er den Akademiepreis von 800 Gulden
gewann, gehört zu seinen frühen Arbeiten, zählt aber mit seinem
Tiresias« zu den besten Bildern der damaligen Zeit. Carl Russ,
der neben einer grossen Anzahl von Gemälden auch eine reichhaltige
zeichnerische Thätigkeit entwickelte und mehrfach literarische Werke
illustrirte, ausserdem aber auch auf graphischem Gebiete thätig war,
stand als Kammermaler im Dienste des kunstsinnigen Erzherzogs
Josef, für welchen er viele Aufträge, zumeist Darstellungen aus der
vaterländischen Geschichte, auszuführen hatte. Aber auch als Gustos
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