CANON HANS CANON (JOHANN VON STRASIRIPKA), geboren 3. März 1829 in
Wien, gestorben 12. September 1885 in Wien. Schüler der Wiener Akademie (seit
Oktober 1845), Waldmüllers (1847 und 1848) und Rahls; 1848 bis 1855 diente er als Offizier in der öster-
reichischen Armee. Längere Reisen führten ihn in den Orient, nach England, Frankreich und Italien-
1860 weilte er vorübergehend, später für längere Zeit (1863 bis 1869) in Karlsruhe (Lehrer Wilhelm
Trübners), 1869 bis 1874 in Stuttgart. Seit 1874 dauernd in Wien,
49. BRUSTBILD EINES ÄLTEREN MANNES mit braunem Barett und rotbraunem
Wams mit gelbgrauer Halskrause vor olivbraunem Hintergrund. Bräunliches Inkarnat mit braun-
grünen Tönen in Bart und Haar.
Leinwand. Höhe 0:60 m, Breite 0:48 m. Entstanden um 1865 in Karlsruhe. Erworben 1916. (Abb. S. 27.)
50. FISCHVERKÄUFERIN (Die Stieftochter des Künstlers), sitzend in halber Figur, eine
geöffnete Auster in der Linken, vor dem weinroten Vorhang des Verkaufsstandes und dem
türkisblauen Himmel mit braunen Wolken. Weißes Hemd mit dunkelolivgrünem Mieder und
schwarzroter Rock. Braune Töne im Holz, im Korb und in der Schürze, in den Fischen mit
bläulichweißen Lichtern. Im goldblonden Haar ein schwarzes Band.
Leinwand. Höhe 1:22, Breite 0:88 m. Entstanden um 1870 in Stuttgart. Erworben 1916. (Abb. S. 31.)
51. DIE LOGE JOHANNIS. Die Repräsentanten der christlichen Konfessionen vereinigen
sich in der Verehrung des Christuskindes. Vor blauem, weißbewölktem Himmel und gelb-
gemustertem Teppich thront Moses in rotem Mantel, die Linke auf den Gesetzestafeln; auf
seinem Schoß das Buch mit sieben Siegeln, auf dem das Christuskind mit dem Kreuz steht.
Johannes der Täufer — dessen dunkelbraunen Oberkörper der fellgefütterte, blaugrüne Mantel
umschließt — in der Rechten das Hirtenkreuz mit den Worten: AGNUS DEI auf dem Schrift-
band, weist mit der Linken auf die Worte, die der Geistliche in schwarzem Talar und Barett —
der Vertreter des Protestantismus — in der Heiligen Schrift aufgeschlagen hat: »Liebet euch
untereinander«. Ihm gegenüber bringt kniend der Vertreter der anglikanischen Kirche in weißem
Chorrock mit pelzverbrämtem, schwarzem Überwurf und schwarzem Barett, auf seine Sonderartikel
verzichtend, eine Schriftrolle dar. Am Fuße des Thrones knien in goldbraunen Vespermänteln
der greise Statthalter Christi in Rom und der Patriarch der griechischen Kirche. Der Papst
weist auf die niedergelegte, auf rotem Kissen liegende Tiara mit den Schlüsseln Petri, während
der Patriarch entblößten Hauptes seine Krone zurücklegt.
Leinwand. Höhe 3:20 m, Breite 2:80 m. Oben rund. Bezeichnet rechts unten: Canon. Entstanden 1873
in Stuttgart als Altarblatt für eine Freimaurerloge. Gestochen von Gustav Frank. Eine fast gleich große
erste Fassung im Stuttgarter Museum. Erworben 1873 auf der Weltausstellung in Wien für die Kaiserliche
Gemäldegalerie. (Abb. S. 25.)
52. BILDNIS DES FELDZEUGMEISTERS FRANZ VON HAUSLAB. Brustbild vor asphalt-
braunem Hintergrund in hellblaugrauem Waffenrock mit zinnoberrot ausgeschlagenem Mantel
über der Schulter. Goldgelb und Rot in Kragen und Ordensschmuck. Rosiges Inkarnat und
silbrigweißes Bart: und Haurpthaar.
Leinwand. Höhe 0:72 m, Breite 0:58 m. Bezeichnet links: Canon. 1875. Im Auftrage des Ministeriums
für Kultus und Unterricht für das Herrenhaus gemalt. Leihgabe des Präsidiums des Nationalrates. (Abb. S. 30.)
53. BILDNIS DES PROFESSORS MORITZ BENEDIKT. Der Arzt in dunkelolivbrauner
Kleidung vor weinrotem Vorhang und bleigrauem Wolkenhimmel sitzend. Gelbbraun im Holz,
mit Rot und gelblichen Lichtern in der Polsterung des Lehnstuhles, Graugelb im Totenschädel
am Fenstertisch.
Leinwand. Höhe 1:20 m, Breite 0:84 m. Bezeichnet links unten: Canon. 1876. Erworben 1916 unter
Mitwirkung von Freunden des Dargestellten, dem Canon das Bild als Dank für ärztliche Behandlung malte.
(Abb. S. 26.)
54, TRUNKENER BACCHUS. Der bekränzte jugendliche Gott liegt schlafend, den geleerten
Becher in der Rechten, auf der Felsenbank. Das Braun des Bodens und der Felsen und das
Bläulichgrau des Himmels umschließen das warme Braunrot des nackten Körpers und das
Zinnoberrot des Mantels; Moosgrün in den Früchten und Blättern auf dem Boden.
A Leinwand. Höhe 0:58 m, Breite 0:46 m. Entstanden in der zweiten Wiener Zeit um 1880. Erworben 1916.
bb. S. 30.)
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