Full text: Galerie des neunzehnten Jahrhunderts im Oberen Belvedere

grauen und braunen Tönen. Die Figuren der Betenden und erschreckt Emporblickenden, 
Kauernden und sich Abwendenden mit komplementären Lokalfarben der Gewänder, umschlossen 
von der Ockerfarbe des Hauses und der Straße vor der im Hintergrund sich auftürmenden 
Stadt: Blaugrün, Zinnober, Violett, Ocker und Weiß, 
Leinwand. Höhe 1:46 m, Breite 1:02 m. Bezeichnet links unten: Jos. Führich pinx. A. D. 1844. Wörndle 
Nr. 503. Eine Bleistiftstudie zu dem Bilde in. Innsbrucker Privatbesitz, Wörndle Nr. 503a. Erworben 1844, 
für die Kaiserliche Gemäldegalerie. (Abb. S. 74.) 
G AS S ER HANS GASSER, geboren 2. Oktober 1817 in Eisentratten bei Gmünd (Kärnten), 
gestorben. 24. April 1868 in Pest. Empfing seine erste Ausbildung durch seinen Vater, 
den Kunsttischler und Holzschneider Jakob Gasser; 1838 wurde er Schüler der Wiener Akademie unter 
Gsellhofer, Klieber und Kähsmann und trat zu dem Sammler und Direktor der Graveurakademie am 
Münzamt Joseph Daniel Böhm in Beziehung. 1840 weilte er vorübergehend, seit 1842 für längere Zeit in 
München, wo er in regem Verkehr mit Julius Schnorr von Carolsfeld und Wilhelm Kaulbach stand und 
an der Akademie und in Schwanthalers Atelier arbeitete. Seit 1846 in Wien tätig, wirkte er 1850 bis 1851 
an der Wiener Akademie als Professor. 
151. HERZELEID. Die beiden Mädchen umfassen innig die betrübte Schwester in ihrer Mitte. 
Stearingips. Höhe 0:38 m. Auf der Rückseite am Baumstumpf das Porträtmedaillon eines Mannes, 
angeblich des Künstlers. Die Gruppe stellt ‚vermutlich die drei Töchter des Malers Julius Schnorr von 
Carolsfeld dar. Erworbeh 1917. (Abb. S. 80.) 
GAUERMANN FRIEDRICH GAUERMANN, gern 20. September 1807 in 
Miesenbach (Niederösterreich), gestorben "7. Juli 1862 in Wien. Erhielt 
den ersten Unterricht von seinem Vater Jakob Gauermann und war dann kurze Zeit Schüler der Wiener 
Akademie. Bereiste die österreichischen Alpenländer und besuchte 1827 München und Dresden. 1838 mit 
Josef Höger in Venedig, 1843 mit Gustav Reinhold in Venedig, Padua, Verona, Mailand und Tirol. 
152. WOLLIGE KLETTE. Pflanzenstudie in graulilafarbigen, gelbgrünen und blaugrünen 
Tönen. Braungrün und olivgrün Gestein und Wasser, 
Papier. Höhe 0:39 m, Breite 0:28 m. Leihgabe der Bibliothek der Akademie. (Abb. S. 76.) 
153. KLETTE, WIESENSALBEI UND RAUHHAARIGER KÄLBERKROPF. Pflanzenstudie 
in blaugrünen, moosgrünen, blauvioletten und weißgrauen Tönen. Brauner Boden. 
Papier. Höhe 0:34 m. Breite 0:32 m. Leihgabe der Bibliothek der Akademie. (Abb. S. 76.) 
154. ERNTEWAGEN auf der Heimkehr im Gebirge bei drohendem Gewitter. Studie in 
olivgrünen und blaugrauen Tönen um das leuchtende Ocker des Getreides, das Weiß 
und Braun der Pferde und das Zinnoberrot des Kummetschmuckes. 
Papier. Höhe 0:24 m, Breite 0:32 m. Studie für das 1834 entstandene Gemälde in der Liechtensteingalerie, 
Leihgabe der Bibliothek der Akademie. (Abb. S. 77.) 
155. UNGARISCHE LANDLEUTE mit Pferden an der Tränke. Vor dem sonnig erhellten 
Hintergrund die Gruppe unter dem Baum mit lichtgrünem Laub in braunen und violettgrauen 
Tönen; hervorleuchtend das Karminrot, Gelb und Blau der vor den Reitern stehenden Bäuerin. 
Papier. Höhe 0:26 m, Breite 0:31 m. Studie für das 1837 entstandene Gemälde, Leihgabe der Bibliothek 
der Akademie. (Abb. S. 77.) 
GERIC AU LI THEODORE GERICAULT, geboren 26. September 1791 in Rouen, 
gestorben 26. Januar 1824 in Paris. Lernte zunächst bei Carle Vernet 
(1808) und Guerin (1810) und bildete sich durch Kopieren alter Meister weiter. 1816 reiste er nach Italien 
(Florenz, Rom) und kehrte im Herbst 1817 wieder nach Paris zurück. 1820 ging er mit Charlet nach 
London; seit 1822 wieder in Paris, seit 1823 schwer leidend. 
156. DER TROMPETER in ganzer Figur sitzend mit aufgestütztem Säbel; graugrüner und 
brauner Hintergrund umschließt das Zinnoberrot des Tschakos und der Hose, das silbrige 
Weiß der Ulanka und das Ultramarin des Rockes. 
Leinwand. Höhe 0:46 m, Breite 0:38 m. Entstanden 1813/1814. Nicht bei Clement. Sammlung Sarlin. 
Erworben 1924. (Abb. S. 78.) 
XXXVI 
  
 
	        
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