MO N ET CLAUDE MONET, geboren 14. November 1840 in Paris. Stand zunächst unter
Boudins Einfluß (in Havre 1855 bis 1862), seit 1862 Schüler von Gleyre; 1863 trat er
mit Manet in Berührung und wurde ein Mitbegründer des »Impressionismus«. Ging 1871 über Holland
nach London. Tätig in Paris, London (2. Aufenthalt 1901 bis 1903), an der Westküste Frankreichs und in
den Seinestädten. Lebt in Giverny an der Seine.
239. FISCHER AN DER SEINE BEI POISSY. Die Wasserfläche in graublauen, orange-
farbig verfärbten Tönen, belebt durch die hellgrüne Spiegelung der Bäume vom jenseitigen
Ufer und durch die Boote in Orange, Mitisgrün und Graublau und ihre Schatten in dunklerem
Grün. Im zinnobergrünen Rasen des Ufers ein brauner Wegstreifen.
Leinwand, Höhe 0:60 m, Breite 0:82 m. Bezeichnet rechts unten: Claude Monet Poissy 1882. Erworben 1912.
(Abb. S. 115.)
MÜ LLER LEOPOLD CARL MÜLLER, geboren 9. Dezember 1834 in Dresden, gestorben
4. August 1892 in Weidlingau bei Wien. Schüler der Wiener Akademie unter Blaas
und Ruben. 1857 in Venedig, 1861 und 1862 in Ungarn, 1867 in Paris, seit 1870 mit Pettenkofen öfter in
Venedig, 1873 in Smyrna und Konstantinopel, 1874 bis 1876 in Ägypten, zuletzt mit Lenbach, Makarl und
Huber. Seit 1877 Professor der Wiener Akademie.
240. EIN MARKTPLATZ VOR DEM TORE VON KAIRO. Auf dem hellockerfarbigen
Sandboden des Platzes, den unter blauem Himmel die Mauern von Häusern und Moscheen
in rötlichviolettem und grau gebrochenem Ocker umschließen, in greller Sonne die bunten
Farben der Verkäufer, Straßensänger, Wasserträger, Bettler und Kamelreiter: Braun, Karmin,
Gelb, lichtes Blau und Rosa mit schwarzgrauen Schatten.
Leinwand. Höhe {1®7 m, Breite 2:16 m. Bezeichnet rechts unten: Leopold Carl Müller. 1878. Seligmann,
C. L. Müller, Briefe Nr. 161, 163, 168, 169 und 177. Entstanden über Auftrag des Ministeriums für Kultus
und Unterricht. Leihgabe der Gemäldegalerie der Akademie. (Abb. S. 117.)
N AVR ÄTI L JOSEF NAVRÄTIL, geboren 17. Februar 1798 in Schlan, gestorben 25. Ok-
tober 1860 in Prag. Lernte von 1819 bis 1823 an der Malerakademie in Prag
unter Josef Bergler und unternahm in den folgenden Jahren längere Reisen in die Schweiz und nach
Italien. Seit 1843 schuf er eine Reihe von Fresken im Schlosse zu Liboch, in den Schlössern Kaiser
Ferdinands in Reichstadt und Ploschkowitz (beendet 1854) und im Schlosse zu Jirna (um 1857). Sonst
vornehmlich in Prag tätig.
241. TÄNZERIN in silbrigweißem Kleid mit moosgrüner Jacke und violettgrauem Hut vor
bräunlichsolivgrünem Hintergrund.
Holz. Höhe 0:26 m, Breite 0:21 m. Erworben 1915. (Abb. S. 119.)
242. DAMENBILDNIS. Brustbild in grauviolettem Kleid mit silbrigweißem und hellrosa-
farbigem Spitzenhäubchen. Bräunliches Inkarnat mit gelblichen Lichtern, braunes Haar; rötlich:
brauner Hintergrund.
Holz. Höhe 0:22 m, Breite 0:19 m. Erworben 1915. (Abb. S. 119.)
243. SARDELLEN. Auf dem weißen Teller vor grünlich-braunviolettem Grund die Fische
ockerfarbig mit weißen Lichtern und grauvioletten Schatten.
Papier. Höhe 0:21 m, Breite 0:26 m. Erworben 1911. (Abb. S. 118.)
N ED ER MICHAEL NEDER, geboren 1807 in Wien, gestorben August 1882 in Döbling bei
Wien. Besuchte 1821 bis 1829 die Wiener Akademie und bildete sich dann selbständig weiter.
244. HUSARENEINQUARTIERUNG. Auf der Dorfstraße die Quartiermacher mit Fourage-
wagen, Bauern und Bäuerinnen. Die Uniformen und bäuerlichen Trachten in lebhaften Farben:
Grauweiß, Grün, Zinnoberrot, Blau, Braun und Violett zwischen dem Braungrün des Bodens
und der Strohdächer. Lichtbewölkter Himmel.
Holz. Höhe 0:41 m, Breite 0:52 m. Bezeichnet am Bildstock: M. Neder 1836. Das Bild war 1837 in der
Akademieausstellung ausgestellt. Erworben 1909. (Abb. S. 124.)
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