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SCHE FFER JOHANN EVANGELIST SCHEFFER VON LEONHARDSHOFF,
geboren 30. Oktober 1795 in Wien, gestorben 12, Januar 1822 in Wien. Studierte
an der Wiener Akademie unter Maurer und war dann drei Jahre bei dem Maler Kreithner tätig. Unter-
nahm 1812 eine Reise nach Oberitalien, 1814 nach Rom, wo er sich Overbeck anschloß. Arbeitete 1816 in
Klagenfurt für seinen Gönner Fürstbischof Altgraf zu Salm-Reifferscheid, der ihn zu seinem Kammermaler
ernannte, 1817 weilte er wieder in Italien, 1818 und 1819 in Klagenfurt, darauf wieder in Wien und 1820
zum drittenmal in Italien. 1821 kehrte er nach Wien zurück,
338. SELBSTBILDNIS DES KÜNSTLERS in halber Figur vor moosgrünem Vorhang, die
Pinsel in der Linken haltend. Altdeutsche Tracht mit der goldenen Kette des päpstlichen
Christusordens, grauschwarzer Überwurf über dem grünen Wams mit braunrotem Gürtel, weißes
Hemd mit weit gebauschtem Ärmel. Der Kopf mit dem braunen langen Haar in zarten rosigen
Farben mit bläulichen Schatten des Inkarnats.
Leinwand, Höhe 0:79 m, Breite 0:64 m. Bezeichnet auf der Rückseite: Edler Ritter Scheffer von
Leonatshof. Mein vill gel(ie)bter Sohn d. 29t Jenner 1822. Das Bild war auf der Akademieausstellung 1820
ausgestellt. Lithographiert von J. Miller. Erworben 1924. (Abb. S. 166.)
339. DIE STERBENDE HEILIGE CÄCILIA, auf dem Rasen liegend, hingestreckt von den
drei Schwertstreichen im Nacken. Die Gewandung in blassen, zarten Farben: bläulichweißes
Kleid mit rosafarbigem Schultertuch, goldbrauner Mantel mit grüner Fütterung. Die beiden
Engel mit dunkelblauen Flügeln; der betende in braunviolettem und karminrotem Mantel,
der andere, mit der Märtyrerpalme, in Dunkelblau und Weiß. Über dem weiten Boden der
Landschaft der blaue Himmel mit grauen Wolken.
Leinwand, Höhe 1‘49 m, Breite 195 m. Oben rund. Bezeichnet am Mantelsaum der Heiligen: (JOHANN)ES
SCHEFFER PIN(XIT) S. CAECILIAE V(IRGINIS) ROMA. Entstanden 1820 und 1821 in Rom 'in An-
lehnung an die Darstellung der Heiligen von Stefano Maderno in der Chiesa S. Cecilia in Rom (1599).
Lithographiert vom Künstler (Andresen 5) und gestochen von Anton Böck. Vorzeichnungen in der Bibliothek der
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Akademie, Erworben 1822 aus dem Nachlaß des Künstlers für die Kaiserliche Gemäldegalerie. (Abb. S. 167.)
S CC H I N D L E R ALBERT SCHINDLER, geboren 19. August 1806 in Engelsberg in Schlesien,
gestorben 3. Mai 1861 in Wien. Besuchte die Wiener Akademie und bildete
sich bei Peter Fendi weiter aus. 1842 als Nachfolger Fendis zum Zeichner und Kı upferstecher am k. k.
Münz- und Antikenkabinett ernannt, war er bis zu seinem Tode in Wien tätig.
340. DER BESUCH. Die Gevatterin mit ihrem Söhnchen auf Besuch kommend, neckt das
Kind in den Armen der Mutter im »Guck-Guck«-Spiel mit dem Schleiertuch vor dem Gesicht.
Die hellen Farben in den Kleidern der Kinder in Weiß, Creme und Zitron zwischem dem
Pistaziengrün und Gelbbraun, Graurot und Blau der Kleider der Frauen vor dem roten Vor:
hang und der braungrauen Zimmerwand. In sonnigem Grün die Pappeln vor dem Erkerfenster.
Karton, auf Leinwand aufgezogen. Höhe 0:72 m, Breite 0:58 m. Entstanden um 1840. Erworben 1914,
(Abb. S. 175.)
SCHINDLER JAKOB EMIL SCHINDLER, geboren 27. April 1842 in Wien, gestorben
9. August 1892 in Westerland auf Sylt. 1860 bis 1869 Schüler der Wiener
Akademie unter Albert Zimmermann gemeinsam mit Jettel, Ribarz und Ruß. Weitergebildet durch das
Studium der holländischen Meister des 17. Jahrhunderts und vor allem der gleichzeitigen französischen
Landschafter (Rousseau, Daubigny, Corot). Studienreisen nach Holland und Dalmatien. Tätig in Wien,
Goisern, Weißenkirchen, Schloß Plankenberg bei Neulengbach.
341. DIE GOSAUMÜHLE BEI ISCHL. Das helle Moosgrün der Bäume und der Wiesen,
das Violettbraun der Mühle und das blaugrüne Wasser mit dem bewölkten Himmel auf silbrigen
Gesamtton gestimmt.
Holz. Höhe 0:36 m, Breite 0:28 m. Bezeichnet links unten : Schindler 1883, Vermächtnis des Adjunkten
Carl Oberleitner, 1898. (Abb. S. 170.)
342. MÜHLE IN PLANKENBERG. Landschaftstudie in grünen, grauen und ockerfarbigen
Tönen gebunden; weißer Himmel. ;
Leinwand. Höhe 0:26 m, Breite 0:34 m. Entstanden 1889. Erworben 1923. (Abb. S. 200.)
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