Full text: Galerie des neunzehnten Jahrhunderts im Oberen Belvedere

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377. GROSSES KÜCHENSTILLEBEN. Vor der silbriggrauen Wand das braune Tischgestell 
auf dunkelgrauem Boden; im Stilleben Grün, Braun, Rot und Weiß durch silbriges Grau 
gebunden. 
Leinwand. Höhe 161m, Breite 1'84 m. Bezeichnet rechts unten: Ch. Schuch. Begonnen am 10. März 
1879 in Venedig. »Rote, grünlich schillernde; grau, grünblau und violett schillernde Tauben; Hahn, allerlei 
Gemüse und Grünzeug, vom Graugrün bis zu spitzigem Grün, Hummer vom äußersten Rot (50 Zenti- 
meter lang), Zinn mit Glanzlichtern, Krug und einer ganzen Säule Teller, herumknallende Orangen, weiße 
Tücher, Chiantiflaschen verschiedener Couleurs, Zwiebelkränze, weiße und rote, angeschnittene Zitrone, 
Holzscheffel, Hocker, Körbe mit Grünem, Holz aller Leuchtbarkeiten und Tongeschirr und noch gelbe Rüben. 
Das alles drängt sich auf einer Leinwand von 1'85 bis 1:60 Meter tollfarbig auf hellweißem Grund zu- 
sammen .... Ich arbeite ununterbrochen seit 10. März dran, so stramm als ich vorher bummelte.« 
(Schuch an Karl Hagemeister, 1879.) Erworben 1910. (Abb. S. 187.) 
378. SCHILFLANDSCHAFT AN DER HAVEL. Die Landschaft in flächigem Farbenauftrag 
olivgrün, braun und ockergelb, das Schilf am Ufer zinnobergrün; im Blau des Wassers und 
des helleren Himmels gelbe und grünliche Töne, die Enten als weiße Flecken am Wasser. 
Leinwand, Höhe 0:58 m, Breite 088 m. Bezeichnet auf der Rückseite mit dem Nachlaßstempel. Entstanden 
1881 in Ferch. Erworben 1914. (Abb. S. 188.) 
379. MELONEN, PFIRSICHE UND WEINTRAUBEN. Auf grauviolettem Grund und vor 
dunkelbraunem Hintergrund die silbergraue Schüssel mit der goldgelben und orangefarbigen 
Melonenfrucht, die karminvioletten Pfirsiche, die blauvioletten und grüngelben Trauben. 
Leinwand. Höhe 062m, Breite 081 m. Bezeichnet rechts unten: C Schuch (ligiert). Entstanden um 1885 
in Paris. Erworben 1912, (Abb. S. 185.) 
380. STILLEBEN. Käse, Äpfel, Flasche und Becher. Auf braungrauer Tischplatte ein weißer 
Teller mit Käse in silbergrauem Stanniol, zinnoberrote und goldgelbe Äpfel, der silbergraue 
Becher und die schwarze Flasche vor braunrotem Grunde. 
Leinwand, Höhe 059m, Breite 065m. Bezeichnet rechts unten: C Schuch (ligiert). Entstanden um 
1886 in Paris. Erworben 1914. (Abb. S. 185.) 
381. WALDINNERES (Gegend bei Sant de Doubs). Über dem Braun des Waldbodens 
und dem Moosgrün der bewachsenen Steine im beschatteten Vordergrund helles Grün des 
Buchenlaubes und silbriges Grau der Felsen im Sonnenlicht. 
Leinwand. Höhe 1‘'50 m, Breite 2m. Entstanden um 1887. Eine kleinere Replik im Berliner Kunst- 
handel. Erworben 1910. (Abb. S. 189.) 
SCHWI N DD MORITZ VON SCHWIND, geboren 21. Januar 1804 in Wien, gestorben 
8. Februar 1871 in München. Trat 1821 als Schüler von Ludwig Ferdinand 
Schnorr von Carolsfeld in die Wiener Akademie ein und war seit 1828 Schüler von Cornelius an der 
Münchener Akademie, Arbeitete 1832 bis 1835 an den Fresken der Münchener Residenz und des Schlosses 
Hohenschwangau. Reiste 1835 nach Rom und kehrte im folgenden Jahre nach München zurück. 1839 bis 
1844 weilte er in Karlsruhe, 1844 bis 1847 in Frankfurt a. M., wo er für das Städel’sche Institut malte, 
Wurde 1847 Akademieprofessor in München, wo er mit kürzeren Unterbrechungen (1853 bis 1855 Fresken 
in der Wartburg, 1866 und 1867 Fresken in der Wiener Hofoper) tätig war. 
382. ERLKÖNIG. »Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem 
Kind; ...Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht? Den Erlenkönig mit Kron’ und Schweif?.., 
Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine 
Töchter führen den nächtlichen Reihn und wiegen und tanzen und singen dich ein.« (Goethe, 
Erlkönig.) Die nächtliche Nebelstimmung am Weidengehölz in Olivgrün, bräunlichem Rot, 
grünlichem Grau und Orange. 
Holz. Höhe 0:32 m, Breite 0:44 m. Entstanden um 1830. Eine Replik in der Schackgalerie in München, 
der erste Entwurf, datiert 1828, in Münchener Privatbesitz. Weigmann (Klassiker der Kunst IX) S. 76. 
Erworben 1904. (Abb. S. 195.) 
383. RÜBEZAHL. Der rotbärtige Berggeist in brauner Kapuze und blaugrauem Rock, den 
Knotenstock in den am Rücken verschränkten Händen, schreitet an roten Schwämmen und 
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