Full text: Galerie des neunzehnten Jahrhunderts im Oberen Belvedere

  
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444. VORFRÜHLING IM WIENERWALD. »Veilchenpflückerinnen«. Vor dem weißlich- 
blauen Himmel und den braungrauen Hängen des Waldtales in der Sonne die hellen, ocker- 
farbigen Stämme der Birken und das dunkle Gewirr der unbelaubten Zweige und Äste.‘ Auf 
dem Hang mit rotbraunem Herbstlaub, blaßgelben Primeln und weißgrauen Schneeflecken 
die Bauernkinder, Veilchen pflückend, in fröhlichem Spiel. Die Farben ihrer Gewänder: Blau, 
Karmin, Grau und Ocker in der sonnigen Klarheit der Frühlingslandschaft. 
Holz. Höhe 0:52 m, Breite 0:66 m. Bezeichnet rechts unten: Waldmüller 1864 (?). Roessler Abb. 241. 
Varianten in der Berliner Nationalgalerie (datiert 1864) und in Münchener Privatbesitz (datiert 1865). 
Erworben 1913. (Abb. S. 225.) 
445. VERWEIGERTE FAHRT. Der Bauernbursch, dem Gefährt des Buben mit dem Kinde 
vorgespannt, wehrt die ihn um eine Fahrt bestürmenden Mädchen ab. Die Farben der Figuren 
im Sonnenlicht Weiß, lichtes Graublau, Ziegelrot und Gelb vor dem Blau: und Gelbgrün 
I=——der Wiesen: und Waldlandschaft unter blaßblauem Himmel. Grauockerfarbig der besonnte 
Boden auf der Anhöhe im Vordergrund, in grauviolettem Schatten die Scheune. Untermalt 
und nicht ausgeführt sind die Gewandung zweier Mädchen, Teile im Wiesengrund und 
im Wege. 
Holz. Höhe 0:47 m, Breite 0:60 m. Entstanden um 1864. Roessler Abb. 254. Widmung des regierenden 
Fürsten Johann von und zu Liechtenstein, 1889. (Abb. S. 229.) 
WE GMAYR SEBASTIAN WEGMAYR (WEGMATYER), geboren 7. Februar 1776 in 
Wien, gestorben 20. November 1857 in Wien. Studierte acht Jahre an der 
Wiener Akademie, wurde 1807 Korrektor und 1812 Professor der Blumenmalerei, 
446. BLUMENSTÜCK MIT TRAUBEN, VOGEL UND SCHMETTERLINGEN. Auf rot“ 
grauer Marmorplatte vor braungrauer Mauernische, von blauvioletten und gelben Trauben 
halbverdeckt, eine Glasvase. In lockerem Gefüge ansteigend die großblumigen Tulpen und 
Hyazinthen, Schwertlilien, Feuerlilien, Rosen und Mohn mit dem hellen Grün der Blätter um 
das Weiß der Zentifolien, Narzissen und Lilien. Der Vogel auf dem Nest pickt an den Trauben, 
bunte Schmetterlinge umkreisen die Blumen. 
Holz. Höhe 1:34 m, Breite 0:96 m. Bezeichnel rechts unten am Tischrand: S. Wegmayr. Erworben für 
die Kaiserliche Gemäldegalerie auf der Akademieausstellung 1830. (Abb. S. 231.) 
WIRT JOHANN NEPOMUK WIRT, geboren 1750, gestorben 29. November 1811 in Wien. 
Obermünzgraveur und Kunstscholarendirektor. 
447. AUSTRIA, AUF EINEM ALTARE OPFERND. Ein Genius bringt einen Korb mit 
Rosen, darüber schwebt ein Engel mit Fackel. Umschrift: AvsrıcE DEo, im Abschnitt: SACRO 
CONNVBIO IVNCTI VINDOBONAE VI. IAN. MDCCCVIII. Revers einer Bronzemedaille auf die Hoch- 
zeit Franz’ I. mit Maria Ludovica in Wien, 6. Jänner 1808. 
Durchmesser 48 mm. Bezeichnet: I. N. WIRT. F. Katalog der Stempelsammlung 2428. 
448. STILISIERTE LILIE. Umschrift: RECTE ET CANDIDE. Revers einer Zinnmedaille auf die 
Krönung der Kaiserin Maria Ludovica zur Königin von Ungarn in Preßburg, 7. September 1808. 
Durchmesser 49 mm. Katalog der Stempelsammlung 2435. (Abb. S. 111.) 
449. BILDNIS DER KAISERIN MARIA LUDOVICA. Umschrift: MARIA LUDOVICA AUG. 
A. A. FRANCISCI AVST. IMP. Avers einer Zinnmedaille auf die Vermählung oder Krönung der Kaiserin 
Maria Ludovica. 
Durchmesser 49 mm. Bezeichnet: I. N. WIRT. F. Katalog der Stempelsammlung 2493. (Abb. S. 111.) 
450. BILDNIS KAISER FRANZ’ I. Umschrift: FRANCISCVS AUSTRIAE IMPERATOR. Avers 
einer Zinnmedaille. 
Durchmesser 49 mm. Bezeichnet: I. N. WIRT. F. Katalog der Stempelsammlung 2490. (Abb. S. 111.) 
Die Nummern 447 bis 450 sind Leihgaben des Münzkabinettes. 
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